EMPYREAL SORROW - Praey
Mehr über Empyreal Sorrow
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Black-Roos Entertainment
- Release:
- 20.11.2020
- Praey To Sorrow
- Thrown Into The Fire
- Source Of Inhumanity
- The Error Code
- Come Down With Me
- Quiet Depression
- Scars Of Old
- Voice Of Violence
- Killing Silence
Wer sagt "Danke" für einen Schlag in die Fresse?
Ich habe mich mit der Albumcover-Präsentation zu "PRÆY" locken lassen, denn der atmosphärische Anfang und die dann einfallenden, megafetten Gitarren ließen hier etwas Großes vermuten. Allerdings gab es ansonsten sehr wenig Infos zur Band, also habe ich mich überraschen lassen.
Nun, EMPYREAL SORROW ist eine neue Band aus Deutschland, die mit "PRÆY" jetzt ihr Debüt vorlegt. Und ich hätte diese Scheibe garantiert nicht gewählt, wenn ich vorab die Vocals gehört hätte. Diese ertönen nach dem immer noch beeindruckenden Intro 'Praey To Sorrow' und stellen für mich eine große Herausforderung dar. Ich war niemals ein Fan von diesen kreischig-trockenen Death-Metal-Vocals im Stile alter IN FLAMES oder DARK TRANQUILLITY, vor allem wenn sie so vordergründig in Szene gesetzt werden wie bei EMPYREAL SORROW. Das sind mehrere Lagen hässlicher Töne, und ich bilde mir ein, dass da manchmal sogar noch ein Verzerrer drüber gelegt wurde, wie es manche Grindcore-Bands machen.
Ergo ist meine Beschäftigung mit "PRÆY" ein einziger Kampf gegen diese Vocals, oder sagen wir besser: gegen mich selber. Denn ich kann sehr gut verstehen, dass Liebhaber dieser Musik genau diese zu schätzen wissen würden. Und ich merke bald auch selber, dass diese Musik durchaus ihren Reiz hat. Der Band gelingt es geschickt, die harschen Vocals mit schönen Lead-Gitarren-Melodien zu konterkarieren. Das ist dann auch haargenau das Wesen des vor allem skandinavisch geprägten Melo-Deaths, den die Jungs von EMPYREAL SORROW hier meines Erachtens relativ originalgetreu reproduzieren.
Klangtechnisch indes verorte ich die Musik voll im Hier und Jetzt, an der Produktion gibt es wirklich nichts zu mäkeln, jedes Detail ist klar zu hören und dennoch ist alles fett und druckvoll. Deshalb gelingt es mir auch, das Album mehrmals konzentriert zu hören und verschiedene Passagen sogar zu mögen, vor allem wenn es melodisch und eingängig - manchmal gar etwas hymnisch - wird. Allerdings stehen dem superstressige Extrem-Metal- und Blast-Parts entgegen, die mir einfach zu hart in die Fresse schlagen, als dass ich mich dafür bedanken könnte. Hier scheiden sich dann unsere Wege. Dennoch hat die Beschäftigung mit "PRÆY" zu einer kleinen Annäherung meinerseits an einen mir eher inkompatiblen Stil geführt, was sicher als Erfolg gewertet werden sollte. Genrefans werden hier sicher zwei Punkte mehr vergeben.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Thomas Becker