ENABLERS - Tundra (Re-Release)
Mehr über Enablers
- Genre:
- Indie / Acoustic / Spoken Word
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Atypeek / Exile On Mainstream
- A Blues
- The Destruction Of Most Of All
- Carriage
- New Moon
- Februaries
- Tundra
- The Achievement (Part One)
- The Achievement (Part Two)
- Bells
Minimalismus mal ganz anders!
Wir schreiben das Jahr 2009: Eine junge, unbekannte Prog-Band namens ENABLERS veröffentlicht ihr neues Album "Tundra", findet sofort positive Resonanz in den einschlägigen Medien für experimentellere Musik, wird aber von der Masse offenkundig nicht verstanden. Die Band hat sich davon nicht beeindrucken lassen und auch in der Folge ihr Ding durchgezogen. Und wahrscheinlich ist das auch gut so, denn spätestens mit diesem Release galt die Truppe als absoluter Geheimtipp, den man sich nicht von zu großen externen Erwartungen versauen lassen wollte.
Mittlerweile hat die Band einige weitere Scheiben veröffentlicht und sich auch die Dienste eines Labels gesichert. Sinnvollerweise hat man dabei auch den Katalog neu aufgelegt, wenngleich sowohl 'Blown Realms And Stalled Explosion" (2011) als auch "Tundra" ohnee Bonusmaterial auskommen müssen. Aber auch das ist gut, denn womöglich würde jeder weitere Baustein im sphärischen, arg düsteren musikalische Konstrukt den Turm zum einstürzen bringen - und das sollte absolut vermieden werden.
Das Konmzept von ENABLERS war schon zu jener Zeit eindeutig: Spoken-Word-Performance, akustischer Minimalismus, Einflüsse aus Avantgarde und Blues, aber auch Elemente von Cohen und Cash waren in den zehn Nummern zu finden. Gelegentlich erinnert die Scheibe auch an die experimentellen Gehversuche von PAIN OF SALVATION vor einigen Jahren, wenngleich die Rock-Schublade für ENABLERS grundsätzlich gar nicht relevant ist. Die Band arbeitet manchmal sehr schräg und destruktiv, schafft Dissonanzen und außergewöhnliche Strukturen, folgt auch keiner erkennbaren, homogenen Linie, bringt es aber scheinbar mühelos zustande, das Gesamtwerk an einzelnen Eckpunkten zusammenzuhalten - und das wohlgemerkt lediglich mit dem sphärischen Unterbau, den "Tundra" noch intensiver genießt als der Nachfolger "Blown Realms And Stalled Explosions".
Aber für beide Alben gilt: Die Musik ist special interest, fordernd und vielleicht auch anstrengend, künstlerisch aber definitiv brillant!
Anspieltipps: The Achievement, The Destruction Of Most Of All, Four Women
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes