ENDORAS - The Dark Legacy
Mehr über Endoras
- Genre:
- Epic Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 19.11.2011
- Into The Storm
- Beyond The Horizon
- Dance Of Giants
- The Dark Legacy
- Fields Of Pain
- Into The Dungeons
- Story Of Jack
- Temple Of Misery
- Whisper In The Wind
<strong>Enorme Steigerung der Schweizer Epic-Metaller auf ihrem zweiten Werk</strong>
ENDORAS kreuzten bereits 2008 mit ihrem Werk "Blood On The Horizon" meinen Weg und hinterließen damit einen durchweg guten Eindruck. Umso erfreuter bin ich, auch den Nachfolger "The Dark Legacy" rezensieren zu dürfen.
Schnell fallen mir kleine Veränderungen, aber vor allen Dingen auch Verbesserungen auf. Während "Blood On The Horizon" ziemlich bunt gemischt daher kam, wobei ENDORAS die ganzen Einflüsse dennoch geschickt miteinander verbanden, wirkt "The Dark Legacy" in sich harmonischer und musikalisch stimmiger. Als Genre-Oberbegriff kann man die Schweizer nach wie vor unter Epic Metal gut kategorisieren. Neben den typischen Epic-Metal-Anteilen wie man sie gerne bei Bands wie BATTLEROAR oder HOLY MARTYR antrifft, erhalten weiterhin auch Elemente aus dem Symphonic Metal viel Raum. Etwas Mystisches – entnommen aus den Genres Dark Metal und Gothic – sowie gelegentliche Anleihen beim Symphonic/Melodic Black Metal und ein wenig True-Metal-Pathos spielen im Sound auch noch eine Rolle. Die reichlichen Einflüsse werden aber nicht konfus aneinandergereiht, sondern äußerst ideenreich eingesetzt, um immer wieder Spannung aufzubauen und dem ganzen Album eine schöne Dramaturgie zu verpassen.
Dadurch erhält "The Dark Legacy" einen konzeptionellen Touch, der dem Album von der lyrischen Seite her sicherlich auch zugrunde liegt. Die Stücke bauen mit ihren Melodien, durch die vermittelten Emotionen und die ganze Atmosphäre aufeinander auf und wirken so auch insbesondere miteinander. Es ist deshalb schwierig, spezifische Anspieltipps zu benennen, da man praktisch einzelne Teile aus einer funktionierenden Einheit herausreißen muss. Dennoch gehen natürlich bestimmte Stücke besser ins Ohr als andere, was aber von Hörer zu Hörer wahrscheinlich wiederum sehr differieren wird. Meine Favoriten sind 'Beyond The Horizon', 'The Dark Legacy', 'The Story Of Jack' und 'Temple Of Mysery', doch machen nur winzige Eigenheiten diese Auswahl aus, und letztendlich gefällt mir eigentlich jeder Song des Albums gut.
Neben einer kompositorischen Steigerung gegenüber dem Vorgänger fällt auch eine im handwerklichen Bereich auf. Instrumentell war bei "Blood On The Horizon" schon alles sehr professionell, lediglich im gesanglichen Bereich gab es noch Steigerungsbedarf. Dies wurde von Sänger Mischa Heinen auch in Angriff genommen, und seine Vorstellung auf "The Dark Legacy" ist deutlich besser. Er zeigt sich ausdrucksstark mit variablem Timbre und die Intensität seines Gesangs kann sich gut der Atmosphäre der Songs anpassen. Extreme Höhenausflüge vermeidet er zwar, aber man vermisst sie auch nicht. Die Produktion des Albums ist diesmal transparenter, was dem vielseitigen Stil der Band zugutekommt und die reichlichen Facetten des Sounds gut hervorhebt. Abgerundet wird der gute Eindruck der Scheibe durch ein ausführliches, grafisch schön gestaltetes Booklet und ein geschmackvolles, mystisches Artwork.
ENDORAS haben in den vergangenen vier Jahren eine enorme Entwicklung durchgemacht und können sich mit dem zweiten Album "The Dark Legacy" bereits in die vorderen Ränge spielen. Freunde eines vielseitigen Epic Metal mit konzeptioneller Ausrichtung sollten sich das Album nicht entgehen lassen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Steve Muench