ENDSEEKER - Corrosive Revelation
Mehr über Endseeker
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- F.D.A. Rekotz
- Release:
- 13.11.2015
- Corrosive Revelation
- Attention War
- Consumed By Desire
- Deployment Of The Aroused
- Supposed To Rot
Herrlich anachronistischer Todesstahl!
Und es wird einfach nicht langweilig. Egal, ob DESERTED FEAR, REVEL IN FLESH oder eben die dienstjungen Hamburger ENDSEEKER - deutscher Todesstahl mit HM-2 im Blut erlebt derzeit eine Renaissance. Das Schöne dabei ist, dass auf "Corrosive Revelation", der Debüt-EP des Quintetts, der Einfluss unantastbarer Gottväter aus Schweden (ENTOMBED, GRAVE), England (BOLT THROWER, BENEDICTION), den Niederlanden (ASPHYX), aber auch aus den USA (AUTOPSY) deutlich vernehmbar ist. Die Norddeutschen kredenzen aus den Zutaten aber dennoch ihr eigenes Gebräu, das gut runtergeht. Zudem nutzen sich die fünf Songs (inklusive des gelungenen Covers von ENTOMBEDs 'Supposed To Rot') trotz der einen oder anderen Länge nicht zu schnell ab.
Der Titelsong auf Position eins ist clever gewählt. Denn 'Corrosive Revelation' kann alles: ENDSEEKER ballert von der ersten Sekunde an ordentlich los, die Gitarrenmelodien muten schwedisch-düster an, während Sänger Lenny mit seinem abwechslungsreichen Vocals für den morbiden Charme sorgt. Zum richtigen Zeitpunkt tritt die Band auf die Bremse und groovt sich durch einen herrlich doomigen Part. Lediglich die Pig Squeals wirken etwas Fehl am Platz, aber das wär's dann auch schon mit "moderneren" Einflüssen, sonst herrscht auf der EP das alte Brett.
Einziges Manko bleibt die Spielzeit. Im Oldschool-Death-Metal ist für mich bei 3:30 Minuten die Obergrenze erreicht. Klar, darüber kann man streiten, aber für mich ist in 210 Sekunden alles gesagt und getan. Mit jeder Sekunde mehr läuft man Gefahr, den Zuhörer zu langweilen. Das beste Beispiel hierfür liefert ENDSEEKER selbst. Der kürzeste Song auf der EP dauert 2:04 Minuten - und ist keine Eigenkomposition, sondern das erwähnte ENTOMBED-Cover. Auf dem Debüt-Langspieler (der hoffentlich auch über F.D.A. Rekotz erscheinen wird) etwas weniger Ballast, dann steht uns ein richtiger Kracher ins Haus!
- Redakteur:
- Haris Durakovic