ENFORCED - Kill Grid
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2021
Mehr über Enforced
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Century Media
- Release:
- 12.03.2021
- The Doctrine
- UXO
- Beneath Me
- Malignance
- Kill Grid
- Curtain Fire
- Hemorrhage
- Blood Ribbon
- Trespasser
Brachial und gewaltig!
Auch wenn man der letzten Thrash-Welle noch immer etwas überdrüssig ist, kann man dennoch von der ein oder anderen Band dieser Stilrichtung positiv überrascht werden. Drei Jahre nach ihrer Gründung hauen uns die Amerikaner von ENFORCED nun ihren zweiten Longplayer um die Ohren und klingen über die volle Distanz, als hätten sie den Thrash Metal alter Schule mit der Muttermilch aufgesogen und würden bereits seit drei Dekaden Lärm machen. Neu und innovativ ist man zwar zu keiner Sekunde, haut aber seine Mischung aus SLAYER und eher in den Death Metal-Bereich tendierenden Stoff wie DEMOLITION HAMMER und MALEVOLENT CREATION mit einer solchen Frische raus, dass dem Hörer bereits beim mörderischen 'UXO' (mit schöner CANNIBAL CORPSE-Note im Gitarrenbereich) an zweiter Stelle der Hals schmerzt. Schön auch, dass man dabei auf einen Rumpelsound verzichtet und die Produktion zeitgemäß, aber dennoch nicht zu modern und steril ausgefallen ist.
Musikalisch lässt man es, wie oben bereits angesprochen, meistens krachen, aber ohne Angst, auch ab und an mal die Bremse durchzutreten und im Groove-Modus (damit ist ausdrücklich nicht die PANTERA-Schiene gemeint!) den Wagen rollen zu lassen. Speziell der Titeltrack walzt dich komplett in den Schlamm und entfacht mit seinem Midtempo-Groove eine absurde Brutalität, bevor gegen Ende das Tempo kurz, aber brachial angezogen wird. Die einminütige Soundspielerei am Ende ist allerdings DAS Lowlight der Scheibe, das den Hörer jedes mal zum Skippen zwingt. Hätte nicht sein müssen oder aber ans Ende der Platte gehört.
Ein anderer Mangel könnte für manchen der etwas eindimensionale Growl-Gesang sein, der mich eigentlich eher wenig stört und zum großen Teil für den todesmetallischen Touch sorgt. Andererseits könnte ich mir aber auch vorstellen, dass "Kill Grid" noch ein kleines bisschen großartiger hätte sein können, wären die Songs von einer "normalen" Thrash-Stimme veredelt worden. Aber egal, diese 41 Minuten sind die pure Geilerei, und "Kill Grid" gehört in jede Thrash-Sammlung!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Michael Meyer