ENFORCED - War Remains
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2023
Mehr über Enforced
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Century Media
- Release:
- 28.04.2023
- Aggressive Menace
- The Quickening
- Hanged By My Hand
- Avarice
- War Remains
- Mercy Killing Fields
- Nation Of Fear
- Ultra-Violence
- Starve
- Empire
Die neuen Helden des Thrash Metal!
Da ist er nun endlich, der Nachfolger zum famosen "Kill Grid"-Scheibchen. Die Frage im Vorfeld war ja, ob die Band ihre Energie und Brachialität weiterführen und das Songwriting auf das nächste Level hieven kann. Die Antwort darauf liefert dann bereits der Opener 'Aggressive Menace', der ohne Intro und irgendwelche Spielereien den Fuß mit voller Wucht in den Allerwertesten kickt. Da ist sie auch wieder, diese Verbindung aus ultrabrachialer Raserei und diesem alles zermalmendem Groove. Ein weiteres perfektes Beispiel für dieses Gemisch findet sich dann auch bei 'Hanged By My Hand', einem Song, der zum größten Teil von seinen Downstrokes auf der Gitarre lebt, im Mittelteil dann mit dem Solopart Höchstgeschwindigkeit aufnimmt, um gleich darauf wieder das Gas rauszunehmen.
Man könnte mit bösem Willen dieses Agieren zwischen den Tempowelten etwas formelhaft finden, findet es doch im Großteil des Albums statt. Dies soll aber in keiner Weise die Qualität der Songs schmälern. Ganz im Gegenteil: Wer es schafft, solche Abrissbirnen wie den Titelsong (vielleicht gar der Thrash-Song des Jahres!), das folgende, ebenso grandiose 'Mercy Killing Fields' oder die Highspeed-Granaten 'Avarice' und 'Ultra-Violence' (eher DARK ANGEL als DEATH ANGEL, auch wenn der Name etwas anderes, besonders ein Cover vermuten lässt) zu schreiben, ist endgültig in der ersten Reihe des Thrash angekommen. Gerade genanntes 'Mercy Killing Fields' klingt mit seinem Intro erst wie eine perfekte Symbiose aus SLAYER und BOLT THROWER (das erste, was mir einfiel), um danach in einen Highspeed-Killer der Superlative zu eskalieren.
Hatte ich beim Vorgänger noch die Stimme als etwas zu eindimensional kritisiert, komme ich damit hier um eines besser klar. Selbstverständlich wäre es noch immer spannend, das Material mit einer Stimme der Marke Baloff/Billy/Doty zu hören, und wahrscheinlich wäre dann "War Remains" ein Alltime-Klassiker des Thrash. Aber auch so ist diese Platte für mich das Thrashfest des Jahres, das die Messlatte ob seiner Perfektion in schwindelerregende Höhen hängt. Oder halt in einem Wort: perfekt!
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Michael Meyer