ENSIFERUM - Victory Songs
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- Genre:
- Folk Metal/Pagan Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Spinefarm Records (Universal)
- Release:
- 20.04.2007
- Ad Victoriam
- Blood Is The Price Of Glory
- Deathbringer From The Sky
- Ahti
- One More Magic Potion
- Wanderer
- Raised By The Sword
- The New Dawn
- Victory Song
Erhebt eure Schwerter und Trinkhörner für den Genreklassiker.
Regen fällt auf die Erde nieder, ein Donnerschlag erfüllt die Luft, Hufgetrappel, folkloristische, von dumpfen Trommeln begleitete Flötenmelodien, Zupfinstrumente, ein Chor ertönt, ein Klang, berauschend und episch. Es ist der Morgen vor der Schlacht, der Ruf zu den Waffen, Schild und Schwert, Axt und Speer, Seit' an Seit' ein gewaltiges Heer. Im wehenden Wind, die Banner wehen, zeigt keine Furcht, auf in die Schlacht, auf zum Sieg!
In diese oder zumindest eine ähnliche Szenerie versetzt es den Hörer unmittelbar beim Hören des Intros 'Ad Victoriam', das einen äußerst gelungenen Einstieg in das Album und seine Thematik bietet. Mit 'Blood Is The Price Of Glory' wird im Anschluss der musikalische Angriff eingeleitet, es geht mit erhobenen Waffen in die Schlacht, temporeich, melodiös, Riffs die bereits nach dem ersten Hören direkt im Gedächtnis bleiben, ein wahnsinnig gut gelungenes Stück, bei dem direkt erkennbar wird, dass ENSIFERUM es schafft, Metal der härteren Spielart mit folkloristischen Elementen zu verbinden, ohne dabei zu verspielt oder dudelig zu klingen. Im Gegenteil, die Mischung aus flottem Drumming, sattem E-Gitarrensound, Chören und akustischen, volkstümlichen Instrumenten ist wunderbar ausgewogen und absolut gelungen. Im nachfolgenden Titel 'Deathbringer From The Sky' wird das Tempo etwas zurückgenommen, allerdings auch wieder sehr stimmig, mit viel Melodie versehen und einem wahnsinnig eingängigen Chorus, welcher so auch in einem klassischen Heavy Metal Song vorkommen könnte, der einen dazu bringt sein virtuelles Schwert Richtung Himmel zu recken und mitzusingen. Das darauffolgende Stück 'Ahti' besticht durch sehr abwechslungsreiche Vocals, tiefe Growls und hohe Shouts wechseln sich hier immer wieder ab, schnell und unaufhörlich nach vorne galoppierend.
Deutlich ruhiger geht es bei 'The Wanderer' zu. Ein kurzes Flötenintro und satter E-Gitarrensound, welcher aber immer wieder durch Pausen und von ruhigen Flötenklängen abgelöst wird, gepaart mit cleanen Vocals, die im Chorus dann immer mehrstimmig gesungen werden. Soundtechnisch erinnert das hier eher an klassischen Powermetal, was dem ganzen aber nochmal eine gute Portion Epik und Mitsingcharakter verleiht. Den Höhepunkt dieses Stücks stellt das fantastische Solo dar, welches sehr an BLIND GUARDIAN erinnert. Der Titel bringt eine Menge Emotionen hervor, lässt den Hörer in Gedanken versinken, durchatmen, eine kurze Verschnaufpause, Zeit für einen großen Schluck aus dem Trinkhorn. Doch es bleibt nicht viel Zeit um sich auszuruhen, im Anschluss geht es frisch gestärkt und mit voller Kraft wieder zurück ins Schlachtgetümmel. 'Raised By The Sword' beginnt ruhig, um dann aber in einen herrlich an Black Metal erinnernden, schnellen und epischen Gitarrenklangteppich auszubrechen. Man kann das Heer förmlich vor seinem geistigen Auge voranstürmen sehen. Der Song bietet wieder viel Abwechslung, schnelles Gitarrenspiel, epische Keyboards, ruhige Passagen, welche an alte Fantasy Film-Soundtracks erinnern, ein Chorus mit Klargesang. Hier wird wirklich die komplette Palette an Stilmitteln, welche auf diesem Werk zum Tragen kommen, in einem Titel gebündelt dargeboten. Das Gitarrenriff ist so wunderbar rhythmisch und eingängig, eindeutig ein absolutes Highlight und eine sinnbildlich vertonte, heldenhaft anmutende Schlachtenhymne.
Zu guter Letzt, nach einem wahrlich glorreichen Kampf, muss nun natürlich der wohlverdiente Sieg mit dem 'Victory Song' besungen und gebührend gefeiert werden! Ein großartiger Abschluss für ein großartiges Album! Mit einer Länge von 10.38 Minuten der längste Titel des Albums, der mit einem eigenen, sehr gediegenem akustischen Intro beginnt, gefolgt von einem wohlig warmen Gitarrenriff, welches dann mit der Zeit an Fahrt aufnimmt. Zwischenzeitlich wird er immer wieder von Chören begleitet, Screamings und Schlachtrufe, folkige Keyboard Melodien, ein virtuoses Gitarrensolo und auch Klargesang finden sich wieder... hier bleiben keine Fragen mehr offen. ENSIFERUM führt hier noch einmal alles zusammen, was "Victory Songs" ausmacht.
Zum Schluss ertönen ein letztes Mal die volkstümlichen Instrumente, verhallen langsam und allmählich, Regen rauscht vom Himmel, ein Donnergrollen. Die Schlacht ist geschlagen, der Sieg ist errungen!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Kevin Kleine