ENSOPH - Rex Mundi X-Ile
Mehr über Ensoph
- Genre:
- Industrial / Dark / Elektro
- Label:
- Cruz Del Sur / Alive
- Release:
- 12.02.2009
- Evil Has Found A Servant
- Dance High & Shine, Shiva!
- Shame On You!
- Splendour & Majesty
- In Cinere Et Cilicio
- The Whore & The Ashetist
- Thir(s)ty Pieces Of Silver
- I Hear A Voice
- 9Xs
- Disciplina Arcani (Un Canto Per l'Esilio)
- Ho Visto Dio
Düstere Industrial/Elektro-Klänge, mit denen die Italiener ENSOPH meilenweit an mir vorbei aufspielen.
Bereits ein Blick auf die Bandphotos lässt uns wissen, dass von ENSOPH alles andere als Konventionelles zu erwarten ist. Das eigenwillige Outfit der Italiener, zu dem Gesichtsmasken und (Schweiß-)Brillen ebenso zählen, wie Gummi- und Latex-Anzüge, schließt (zumindest für mein schwermetallisches Empfinden) traditionelle Metal-Sounds von vorneherein aus.
Um noch ein wenig mysteriöser (oder auch provokanter) zu wirken, posiert der Fünfer bei Vollmond vor wehenden Fahnen und hat sich obendrein auch noch nicht minder "abgefahrene" Pseudonyme ausgedacht. Doch ich will allen Mystizismus hier außer Acht lassen und mich ausschließlich auf die Musik beschränken, denn darauf kommt es im Endeffekt an.
Dabei musste ich leider feststellen, dass hinter der üppigen Fassade, die ENSOPH aufgezogen haben, für meine Geschmacksnerven nicht wirklich essentielle Tonkunst zu finden ist. Die Songs sind für mich nämlich nicht unbedingt imposant und - wie befürchtet - ebenso wenig hart und heftig, sondern eher im dezent poppig anmutenden Dunstkreis aus Industrial, Elektro und Düsterrock anzusiedeln. Zwar gitarrentechnisch durchaus auch auf Härte bedacht, kredenzen uns die Jungs in erster Linie recht simple Riffs, die von mitunter ebenfalls eher aus dem Pop-Bereich stammenden Rhythmen unterlegt sind. Dadurch bleibt letztlich hinsichtlich des "Metal-Anteils" lediglich der gekeifte Gesang von Frontmann N-Ikonoclast, den uns ENSOPH anzubieten haben.
An sich hätten die Venezianer zumindest mit ihrem Sänger einen Trumpf in der Hand, denn N-Ikonoclast kann sehr wohl unter Beweis stellen, dass er auch imposant zu singen vermag. Zwar lässt der Kerl neben seinem Gekeife in erster Linie Sprechgesang in Manier von MARYLIN MANSON (an dessen "Image" mich ENSOPH generell sehr stark erinnern) hören, doch seine eigentliche Stärke, der tiefe Klargesang, weiß sehr wohl zu beeindrucken. Schade nur, dass gerade dieser viel zu selten zum Einsatz kommt.
"Rex Mundi X-Ile" stellt das nunmehr bereits vierte Album der Italiener dar und kommt hinsichtlich des Sounds und der Arrangements durchaus als heftiger Brocken daher, die Musik dagegen ist für meinen Geschmack schlichtweg nicht stimmig. Vereinzelt eingestreute, böswillige Metal-Passagen lassen die Ambitionen dieser Formation zwar durchaus erkennen, kommen meiner Meinung nach in dem engen Korsett ihres industrialisierten Düster-Elektro-Gebräus, das mehr als 90% der Spielzeit ausmacht, nicht wirklich zur Geltung, weshalb ENSOPH für mich auch alles andere als berauschend klingen.
Die Jungs sind sicher nicht untalentiert und könnten es mit ihrer Melange durchaus zu durchschlagendem Erfolg bringen, musizieren mit "Rex Mundi X-Ile" allerdings meilenweit an meiner Wenigkeit vorbei.
Anspieltipps: Shame On You! (Danke für diese persönliche Widmung, hähä)
- Redakteur:
- Walter Scheurer