ENTHEOMORPHOSIS - Pyhä Kuilu
Mehr über Entheomorphosis
- Genre:
- Doom / Drone
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- Svart Records
- Release:
- 23.05.2025
- Alkiema
- Sikinä
- Huntu
- Iatön
Gequälte Monotonie in einem verstörenden Setting.
Eines vorweg: Die neue Scheibe von ENTHEOMORPHOSIS ist nichts für schwache Nerven, richtet sich definitiv an eine ausgewählte Zielgruppe - und selbst diese dürfte Schwierigkeiten bekommen, dem avantgardistisch geprägten Doom/Drone-Gemisch von "Pyhä Kuilu" problemlos zu folgen. Die vier Songs bieten nicht nur zähes Riffing und angestrengt-gequälte Vocals, sondern kreieren auch keine besonderen Spannungsbögen, die den Zugang zumindest ein kleines bisschen erleichtern könnten, so dass man bereits zur Mitte des Openers 'Alkiema' unschlüssig ist, ob man der lavartigen Suppe auch weiterhin folgen möchte. Doch exakt das beschreibt wohl auch den Special-Interest-Charakter, den das aktuelle Werk mit sich bringt.
Grundsätzlich könnte man auf "Pyhä Kuilu" so manches gutheißen, würde ENTHEOMORPHOSIS nicht regelrecht destruktiv mit den eigenen Ideen umgehen. Der überlange Einstieg verheißt bereits nichts Gutes, schleppt sich mehr oder minder orientierungslos über die Ziellinie und hinterlässt abseits des bedrohlichen sphärischen Settings lediglich den Eindruck, dass die Band darum kämpft, die Nummer möglichst weit in die Länge zu ziehen. Dies mag ein entscheidendes Charakteristikum ausladender Drone-Arrangements sein, hier jedoch wirkt es eher verstörend und entsprechend immens langatmig. Die beiden kompakteren Nummern zur Mitte von "Pyhä Kuilu" sollten eigentlich Erleichterung verschaffen, allerdings tummeln sich auch hier chaotisch organisierte Fragmente in einem quälenden Zeitlupengang, in dem außer den irritierend depressiven Vocals nichts hängen bleibt - und selbst der Gesang macht hier keine bessere Laune.
Mit 'Iätön' folgt zum Schluss dann auch die erwartete Konklusion des Ganzen, ähnlich beklemmend, immer noch wenig variabel und störrisch bis zur letzten Note. Selbst für ganz hart Gesottene sollte das Nervenkostüm hier die Grenzen aufzeigen, da man irgendwann auch gar nicht mehr folgen und einfach aufgeben will. Womöglich erhält man mit etwas mehr Geduld auch einen besseren Zugang zu "Pyhä Kuilu", allerdings generiert die Band gar nicht erst den Wunsch, hier tiefer abzutauchen. Dass die limitierte Erstauflage des Albums bereits vor Veröffentlichung ausverkauft ist, kommt daher ein wenig überraschend, zeigt aber, dass das Spartenpublikum mit dieser Platte etwas anfangen kann. Immerhin, denn für das konventionelle Ohr hat ENTHEOMORPHOSIS absolut nichts Brauchbares am Start.
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Björn Backes