ENTOMBED A.D. - Dead Dawn
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2016
Mehr über Entombed A.D.
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Century Media Records
- Release:
- 26.02.2016
- Midas In Reverse
- Dead Dawn
- Down To Mars To Ride
- As The World Fell
- Total Death
- The Winner Has Lost
- Silent Assassin
- Hubris Fall
- Black Survival
- Not What It Seems
Nicht mehr so groß wie einst, aber immer noch groß genug.
Da ist es also, Album Nummer zwei ohne Alex Hellid. Der Streit um die Namensrechte soll hier nicht neu aufgerollt werden. Wo allerdings der geschasste Ex-Gitarrist immer noch nicht aus den Puschen kommt (oder auch gar nicht aus den Puschen kommen möchte), machen seine Ex-Kollegen Nägel mit Köpfen.
Mit "Dead Dawn" löst sich ENTOMBED A.D. endgültig vom Erbe der Vorgänger-Band. Wo das Debüt "Back To The Front" noch mehr nach "Nummer sicher" klang, sich musikalisch stark an "To Shoot Straight And To Speak The Truth" und "Uprising" orientiert hat, geht das Quintett auf dem aktuellen Silberling wesentlich befreiter zu Werke.
Klar, die Basis ist immer noch Death Metal, vollgepackt mit treibenden D-Beats und Stockholm-typischen düsteren Melodien. Aber die Durchschlagskraft von Songs wie dem Opener 'Midas In Reverse', 'Total Death' oder 'Silent Assassin' bläst jeden Death-Metal-Fan gegen die Wand, ausgerenkte Nackenwirbel nicht unwahrscheinlich. Der Titelsong, der täuschend ähnlich wie 'Sinners Bleed' von "Clandestine", DEM Death-Metal-Album schlechthin, anfängt, überzeugt mit Abwechslungsreichtum sowohl in Geschwindigkeit als auch im Riffing an sich. 'Down To Mars' steigert sich nach einem schaurigen Intro zu einer Granate mit einem Killer-Refrain, 'Hubris Fall' überrascht durch tolle Dynamik-Wechsel.
ENTOMBED A.D. neigt auf "Dead Dawn" zu dem einen oder anderen Experiment. Prinzipiell löblich, aber 'As The World Fell' plätschert in zäherem Tempo vor sich hin. Die ungewöhnliche Hauptmelodie ist zwar originell, aber das auch nur zum Selbstzweck. Ähnlich das Hauptriff von 'Black Survival', das einfach zu sehr nach dem Motto "Lasst uns ein Riff schreiben, das es zuvor noch nie gegeben hat" klingt. Aber das soll es dann auch schon gewesen sein mit den Ausfällen.
Die Produktion auf "Dead Dawn" ist zwar etwas polierter als der sehr rau klingende Vorgänger "Back To The Front", aber immer noch weit weg von Hochglanz-Produktionen, die sich künstlich aus den Boxen quälen. Acht starke von insgesamt zehn Songs macht insgesamt acht Punkte. Wenn es doch immer nur so einfach wäre mit der Benotung.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Haris Durakovic