ENTWINE - Time Of Despair
Mehr über Entwine
- Genre:
- Gothic-Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Century Media
- Release:
- 22.04.2002
- Stream Of Life
- The Pit
- Nothing Left To Say
- Safe In A Dream
- Burden
- Falling Apart
- Until The End
- Learn To Let Go
- Time Of Despair
Ups, das ging ja flott. Etwa vor Jahresfrist veröffentlichten die Finnen ihren Zweitling "Gone", der im deutschen Blätterwald durchaus wohlwollend aufgenommen wurde, wie z.B. der Titel "Album des Monats" beim Hammer zeigt. Dabei gewinnt das Sextett mit seinem in der Schnittmenge zwischen H.I.M und SENTENCED liegenden Gothic-Rock keine Originalitätspreise, kann aber stattdessen mit dem wichtigsten Argument wuchern: gute Songs. Und diese gibt es - neben dem neuen Gitarristen Jaani Kähkönen - auch auf dem neuen Silberling "Time Of Despair" wieder en masse zu hören.
Das geht schon los beim verhältnismäßig harten, an jüngere SENTENCED erinnernden Opener "Stream Of Life", wo vor allem in punkto Vocals deutliche Parallelen zu den Landsmännern zu ziehen sind. "The Pit" überrascht hingegen zu Beginn mit Dancebeats, um schon nach wenigen Sekunden in eine flotte Gothic-Rock-Nummer umzuschlagen. Hier macht sich die dezente, aber sehr effektiv eingesetzte Tastenarbeit von Riitta Heikkonen das erste Mal bemerkbar. Erinnerungen an H.I.M oder THE 69 EYES werden bei ruhigeren Momenten wie "Safe In A Dream" wach, dass durchaus mit Songs der Marke "Poison Girl" zu vergleichen ist, wobei hier glücklicherweise der Kitschfaktor deutlich kleiner ist und somit die Komposition wohl eine längere Halbwertzeit ihr Eigen nennen darf. Die Parallelen zu den genannten Bands sind auch bei den nächsten Nummern kaum zu überhören. Vor allem beim flotten "Falling Apart" könnte Mika Tauriainen der kleine Bruder von Herrn Doppel-V sein, aber auch hier rettet die hohe Qualität des Songs ENTWINE vor irgendwelchen Plagiats-Vorwürfen. Höhepunkt des Albums ist aber zweifelsfrei das schöne "Until The End", das mit einer lieblichen Frauenstimme im Duett eingeträllert wird. Leider steht nirgends verzeichnet, WER denn die Dame ist. Wer auch immer die schönen Stimmbänder schwingt, verhilft der epischen, sich steigernden Ballade zu hohem Widerhakenwert. Klasse! Der rockige Titeltrack kann ebenfalls mit tollem Chorus überzeugen und beendet somit einen starken Silberling. Da es auch an der Produktion nichts zu mäkeln gibt, können sich Fans der genannten Bands "Time Of Despair" locker zulegen. Das sollte man allerdings flott tun, da die Erstauflage mit zwei Bonustracks daher kommen wird, welche auf meiner Promo aber nicht benannt und schon gar nicht vertreten waren.
Anspieltipps: The Pit, Until The End, Time Of Despair
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk