EPHEL DUATH - Pain Necessary To Know
Mehr über Ephel Duath
- Genre:
- Avantgarde Jazz/Metal
- Label:
- Earache / SPV
- Release:
- 04.11.2005
- New Disorder
- Vector, Third Movement
- Pleonasm
- Few Stars, No Refrain And A Cigarette
- Crystalline Whirl
- I Killed Rebecca
- Vector
- Vector, Second Movement
- Imploding
Was zum Teufel ist denn hier passiert? Vor zwei Jahren präsentierten uns eben diese italienischen Avantgardekünstler mit "The Painter's Palette" ein Meisterwerk zwischen chaotischem Jazz Metal und schwebenden Akustikanteilen à la OPETH.
Das neue Album aber legt keinerlei Wert mehr auf solche Kinkerlitzchen wie Eingängigkeit, sondern zertrümmert scheinbar alles mit deutlich mehr Free Jazz und dafür erschreckend wenigen Riffs. 'New Disorder' gibt die Richtung schon mal vor. Der Titel beschreibt recht treffend die neue Ausrichtung des italienischen Trios um Mastermind Davide Tiso. Ein bedrohlich ruhiges Riff eröffnet den Reigen, der sich fortan durch allerlei Verrücktheiten ausdrückt. Hier mal eine kleine Jazz-Passage, dann wieder kurze Aggressionsausbrüche, ab und an mal ein wenig Elektronik zwischendurch. Und zum Glück findet sich manchmal auch eine schöne, klare Melodie, die aber nur darauf wartet, von der nächsten abstrusen Frickelattacke zerstört zu werden. Ohne Zweifel, das Album ist von vorne bis hinten ein anstrengender Fiebertrip, den man etliche Male durchstehen muss, um so was wie Zugang zu finden zu dem bewusst sperrigen Artrockmaterial.
Dann aber taucht man ein in die Atmosphäre, die solch unterschiedliche Stimmungen wie Verspieltheit, Komplexität, Dramatik, Verträumtheit und vor allem Wahnsinn transportiert. Doch auch wenn man das Album schätzen gelernt hat, ist es jedes Mal eine kleine Überwindung, sich durch die äußerst zähen 40 Minuten zu quälen. Respekt und Hochachtung vor einer Band, die ihre Vision konsequent durchsetzt und sich von Album zu Album enorm verändert. Trotzdem wird bei mir wohl das göttliche Vorgängeralbum auch in Zukunft häufiger rotieren als "Pain Necessary To Know".
Alle Fans von extrem progressiven und jazzigen Sounds müssen aber unbedingt reinhören, denn besser wurde diese Art Musik 2005 noch nicht vorgeführt und das wird wohl auch so bleiben. Ein Werk, das Nehmerqualitäten voraussetzt und nur sehr unwillig etwas von der investierten Mühe und Zeit zurückgibt.
Anspieltipps: Gesamtkunstwerk
- Redakteur:
- Kilian Fried