EPILIRIUM - Das Erste Galaktische Epilirium - Hairy Tales
Mehr über Epilirium
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 27.09.2014
- Epilog
- TalesHairy
- The Medi Knight
- Love In Gay Major
- The Bay Of Death
- Alces Superior
- Sakul
- No Milk 4 War
- King Domi
- The Drunken Deer
- Mödeerhead
- The Rise Of The Unholy
- Rage Of The Vikings
- Tunes Of Massacre?
- La Guerre Pour Domi (Avec Le Mosh Pärt)
- The Battle Of Dickdrasil
- After The War
- The Return Of The King
- Cumstyle
- I'm Gonna Kill You
- The Fate Of A King
- Faded Lines
- Julisonnenschein 2012
- Final Bang
Der Elchtest für den wahren Stahl.
Mit Humor im Metal ist es so eine Sache. Zumeist erschöpft sich dieser in ein paar platten Genitalwitzen oder in mehr oder weniger gelungenen Parodien. Bei letzteren kommt dann noch die Schwierigkeit dazu, dass die Hörer die parodierten Bands ebenfalls kennen müssen, um den Witz zu verstehen. Insofern hat sich EPILIRIUM keine leichte Aufgabe vorgenommen, die "Das Erste Galaktische Epilirium - Hairy Tales" unter den gegebenen Umständen jedoch respektabel löst.
Im Gegensatz zu Bands wie J.B.O. nimmt sich die Truppe nicht die großen Mainstream-Bands vor, sondern nimmt auf dem Album echte metallische Spielarten auf's Korn. Herausgekommen ist ein Konzeptalbum mit einer herrlich abstrusen Story, die unter anderem RHAPSODY, ob mit oder ohne Fire durch den Kakao zieht, aber auch hiesige Größen wie Kai Hansen nicht so leicht davonkommen lässt. Dabei schafft es die Band aber, trotz all des Klamauks eine ganze Reihe wirklich starker Songs zu schreiben, die zwischen europäischem Power und Speed Metal, etwas Epik und ein paar Ausflügen in Pagan Metal und eine durchwachsene MOTÖRHEAD-Parodie eine große stilistische Bandbreite offenbaren. Der humoristische Teil ist auch hier wieder Geschmacksache, viele Lieder lassen sich aber auch einfach so gut hören und funktionieren ganz alleine als coole Metalsongs. Paradebeispiel hierfür ist sicher 'Alces Superior', das gekonnt den Hamburger Stahl zwischen HELLOWEEN und GAMMA RAY persifliert und nebenbei ganz zu Recht die Überlegenheit des Elchs zelebriert. Bei 'Mödeerhead' hingegen ist vor allem der Titel lustig und bei 'Love In Gay Major' nicht mal dieser.
Das Album ist zudem bis zum Rand gefüllt und so zeigen sich zumindest bei mir gegen Ende Ermüdungserscheinungen. Eine Kürzung der Tracklist um ein paar Stücke wäre hier für meinen Geschmack besser gewesen. Was man jedoch zu jeder Sekunde hört, ist die Begeisterung der Musiker für die Musik, die sie hier spielen und persiflieren. Hier sind Metal-Fans am Werk, die diese Musik gerne hören und sie deshalb auch parodieren können. Bleibt, wenn man die Story um King Domi, die nervigen Schwulenwitze und ein paar durchwachsene Lieder ignoriert, immer noch ein ordentliches Euro-Metal-Album mit einigen gelungenen Folk-Einschlägen, starker Produktion und exzellenten Musikern, das auch einen humorlosen Gesellen wie mich gut unterhalten kann.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst