EPITOME OF FRAIL - Society
Mehr über Epitome Of Frail
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Gunn Records / Bellaphon
- Release:
- 27.04.2012
- Intro
- This Is Not Humanity
- Love's Long Dead
- Father
- Indiction
- No Answer
- Desire Of A Cursed Soul
- Buried Memories
- Society
Brachialer Gesang, der Einheitsbrei nicht verbergen kann<br />
Eigentlich wollen EPITOME OF FRAIL auf ihrer neuen Scheibe nichts anbrennen lassen. Abwechslungsreicher denn je soll "Society" sein, und auch bei der Gestaltung des Rahmens hat sich die Band nicht lumpen lassen. Immerhin hat man die Dienste von Olafur Arnalds gewinnen können, der unter anderem auch schon Intros für HEAVEN SHALL BURN kreieren durfte. Doch all diese Umstände täuschen kaum darüber hinweg, dass der neue Silberling in erster Linie eines ist: ziemlich langweilig!
Die Beweggründe für die vernichtende Kritik bedürfen eigentlich auch keiner großartigen Klärung; denn das musikalische Ungemach, welches auf "Society" präsent ist, zieht sich wie ein roter Faden durch die acht regulären Tracks. EPITOME OF FRAIL wollen um jeden Preis extrem klingen und stützen sich hierbei vor allem auf das brachiale Organ ihres Frontmanns. Impulsiv und sicherlich auch sehr energiereich peitscht der gute Herr seine Lungen an und gibt auch die Ambitionen preis, die hinter "Society" stecken. Doch die sicherlich bemerkenswerten Qualitäten eines einzelnen Mitglieds können nicht verbergen, dass beim Songwriting eine Menge in Richtung Einheitsbrei komponiert wurde. Wiederkehrend dröge Riffs, plumpes Gestampfe, hier und dort mal ein Core-tauglicher Breakdown, und wenn es mal ganz großzügig läuft, auch ein motivierter Uptempo-Part: Doch wenn es um das Zusammenführen der einzelnen Fragmente geht, bleibt die Band erschreckend blass. "Society" setzt keine Akzente, verliert sich in zahlreichen Rezitierungen und hat auch keine eigene, prägnante Note. Stattdessen prüft man immer wieder die gleichen Zutaten auf Brauchbarkeit, versteht sich aber nicht darauf, wenigstens die bekannten Inhalte ein bisschen aufregender zu gestalten. Lediglich im abschließenden Titelsong beginnt der Weckruf, der für dieses Album jedoch zu spät kommt. Ein paar gekonnt inszenierte Melodien als Ausschnitt sind nämlich bei Weitem nicht das Allheilmittel für den leider oftmals krankenden Patienten.
Sicher, wenn man das Spektakuläre verabscheut und einen neuen, weniger außergewöhnlichen Aufguss standardisierter Arrangements bevorzugt, ist die neue Scheibe von EPITOME OF FRAIL eine Alternative. Aber wer gibt sich damit heute noch zufrieden?
Anspieltipp: Society
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes