ERADICATOR - The Paradox
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/24
Mehr über Eradicator
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Metalville
- Release:
- 20.09.2024
- Beyond The Shadow's Void
- Drown In Chaos
- When The Shooting Begins
- Kill Cloud
- The Paradox
- Hell Smiles Back
- The Eleventh Hour (Ramble On)
- Perpetual Sacrifice
- Fake Dealer
- Debris Of Demise
Abwärtstrend gestoppt, ABER...
"The Paradox" ist bereits das sechste Studioalbum, mit dem uns Sebastian "Seba" Stöber und seine Mannen unter dem Banner ERADICATOR beehren. Gut drei Jahre nach der letzten Langrille "Influence Denied", bei dem ich einen leichten Abwärtstrend im Vergleich zum vorherigen "Into Oblivion" feststellen musste, stellt sich die Frage, ob die Truppe diesen Abwärtstrend stoppen kann oder ob sich dieser gar fortsetzt.
Der Opener 'Beyond The Shadow's Void' beginnt ruhig und erinnert mich in den ersten Sekunden an ein Intro von SENTENCED, dabei haben ERADICATOR und die Finnen ansonsten musikalisch gar nichts gemein. Nach gut einer Minute entwickelt sich dann ein ordentlicher Midtempo-Thrasher, der mich aber nicht direkt in seinen Bann ziehen mag. Mir sind die Gitarren ein wenig zu sehr im Hintergrund, vom coolen Solo in der Mitte mal abgesehen. Es mag sein, dass das auf CD oder LP besser klingt, aber in der vorliegenden MP3-Version sind mir die Klampfen im Opener zu sehr im Hintergrund und Sebas Vocals zu sehr im Fokus. Das bessert sich dann im folgenden 'Drown In Chaos' ein wenig, wobei ich dieses Problem auch hier wahrnehmen. Die Vocals übertrumpfen alles, sobald sie einsetzen. Das ist schade, denn die Gitarrenarbeit ist echt toll. Aber es fühlt sich so an, als ob diese in der Lautstärke runtergedreht wurden, sobald der Gesang kommt. In 'When The Shootiung Begins' finde ich es erst recht schade, denn was Seba und Robb auf ihren Sechs-Saitern hier abliefern, macht eigentlich richtig Spaß und sollte mehr im Fokus stehen.
Ich möchte hier aber nicht nur auf diesem produktionstechnischen Problem herumreiten. 'Kill Cloud' ist ein schöner, abwechslungsreicher Track, der einen im Refrain zu überraschen weiß und auf jeden Fall eine schöne Abwechslung. Mein Highlight ist jedoch der Titeltrack. Dieser zieht mich direkt in den nächsten Moshpit und dabei bin ich absolut kein Moshpit-Gänger. 'Hell Smiles Back' ist dann wieder etwas zurückhaltender in Sachen Tempo, kann aber musikalisch dennoch überzeugen. Wer wieder auf geile Gitarrenleads steht, kommt in 'Perpetual Sacrifice' auf seine Kosten. Hier fällt mir wieder auf, dass Seba mich aufgrund seines Timings und seiner Wortphrasierung immer wieder an DESTRUCTIONs Schmier erinnert. Mit dem abschließenden Sechs-Minüter 'Debris Of Demise' geht dann ein wirklich gutes, wenn auch nicht fehlerfreies Album zu Ende.
Rein musikalisch hat ERADICATOR eigentlich alles richtig gemacht, hat den eingangs erwähnten Abwärtstrend gestoppt und ich würde hier eigentlich eine 8,5 vergeben. Wenn, ja wenn dieses produktionstechnische Problem mit den zu leisen Gitarren nicht wäre. Denn dadurch wird "The Paradox" seiner größten Stärke, der tollen Gitarrenarbeit, beraubt und diese kann nicht so glänzen, wie sie es könnte. Ich hoffe sehr, dass sich das auf Tonträger etwas besser darstellt. Aber für die vorliegende Version kann ich der Platte leider nur attestieren, dass ihr "der letzte Kick fehlt, um es dauerhaft auflegen zu wollen".
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Mario Dahl