EREB ALTOR - Hälsingemörker
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/25
Mehr über Ereb Altor
- Genre:
- Epic Metal / Viking Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Hammerheart Records
- Release:
- 07.02.2025
- Valkyrian Fate
- Hälsingemörker
- Ättestupan
- Vi å mörkret
- Träldom
- The Waves, the Sky and the Pyre
- The Last Step
Amtlicher Wikingereinstieg in 2025.
Je nach Zählweise ist "Hälsingemörker" das neunte oder zehnte Studioalbum der Schweden EREB ALTOR. Das hat damit zu tun, dass "Blot, Ilt, Taut" ein reines Cover-Album war (bestehend nur aus BATHORY-Covern). Trotzdem ist es natürlich hörenswert. Aber das spielt für "Hälsingemörker" nur bedingt eine Rolle. Warum bedingt? Denn der BATHORY-Einfluss ist weiterhin unüberhörbar. Denkt dabei an die Phase von 1988-1991, an "Blood On Ice" und die "Nordland"-Werke. Hier gibt es also keinen frühen, ruppigen Black Metal, der die zweite Welle vorwegnimmt, sondern epischen Viking Metal.
Trotzdem sind auch auf "Hälsingemörker" weiterhin schwarzmetallische Gesangspassagen zu finden, die eher im tiefen Bereich anzusiedeln sind, aber eindeutig keine Death-Metal-Growls darstellen. Aber es gibt auch episch-tragischen Gesang, der qualitativ natürlich deutlich über Quorthon-Niveau anzusiedeln ist. Produktionstechnisch ist dieses Scheibchen wieder in bester Qualität eingestellt worden. Mit über einer Stunde ist das Album deutlich länger ausgefallen als der recht knappe (42 Minuten) Vorgänger "Vargtimman", den ich auch sehr mochte.
Auch? Nun, auch "Hälsingemörker" ist wieder eine starke Scheibe geworden, die den epischen Wikinger-Metal auf bestem Niveau präsentiert. Die Keyboards und Chöre sind dezent eingesetzt, wirken aber stimmungsvoll. Das Schlagzeugspiel ist nicht zu einseitig, die Gitarren bieten teils leichte ASPHYX-Vibes, erinnern mich aber immer wieder auch an IMMORTAL in ihrer BATHORY-lastigeren Phase ("Sons Of Northern Darkness", "Damned In Black"), oder an das letzte MOONSORROW-Album ("Jumalten Aika" - was wurde eigentlich aus den Finnen? Kommt zurück!). Der Gesang ist in seinen elegischen Momenten am überzeugendsten, aber natürlich auch bei den harschen Parts keine Baustelle. Folkige Elemente kommen vor, sind aber nie kitschig - mir fallen sie vor allem in der Melodieführung auf.
Das Artwork von Christine Linde ist atmosphärisch gigantisch und sollte auch als Shirt gedruckt werden. Und: Andere Künstler sollten mal anfangen, die Dame zu buchen. So ist EREB ALTOR wieder ein gutes (und gut aussehendes) Album gelungen. Trotzdem gebe ich einen halb Punkt weniger als beim Vorgänger. Das liegt daran, dass sich die Songs nicht so schnell in die Ohren einschmeicheln. Das Album blockiert mir - anders als der Vorgänger - nicht tagelang die Playlist, die Titel verfolgen mich noch nicht in den Schlaf. Das kann nach den ersten ein, zwei Spins auch keiner erwarten, aber es sind mittlerweile schon einige mehr. So bleibt uns, wie bisher immer, ein gutes EREB ALTOR-Album, aber die Band kann es noch ein bisschen besser. Daher wollen wir "Hälsingemörker" jetzt auch nicht unnötig über den grünen Klee loben.
Anspieltipps: Valkyrian Fate, Ättestupan
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer