ERIDU - Lugalbanda
Mehr über Eridu
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 10.05.2019
- Inanna's Favour
- Enmerkar
- Slaves Of Eridu
- The Cavern
- Herald Of Heaven
- Astral Warfare
- The Siege Of Aratta
- Hymn For Utu
- The Bewitching Of Sumer
- Lugalbanda
Starker Underground-Release!
Extremer Metal mit inhaltlichem Fokus auf Mythologie geht eigentlich immer. Neben den zahlreichen Anhängern der nordischen Klänge und Überlieferungen dürfte der Nahe Osten mit Mesopotamien ein inzwischen immer häufiger beackertes Feld darstellen. Aus dem Münchener GILGAMESH-Umfeld wurde nun ERIDU an die Oberfläche gespült. Die seit 2017 aktive Truppe haut uns mit "Lugalbanda" einen Erstling um die Ohren, der es wirklich in sich hat. Vergleiche mit etablierten Acts wie MELECHESH oder NILE braucht ERIDU damit nicht zu scheuen.
"Lugalbanda" (zu deutsch: der starke König) klingt kompositorisch nämlich wie aus einem Guß. Death Metal der bombastischeren Sorte bietet ein sattes Fundament für Ausflüge in die Tiefen der sumerischen Mythologie, die hier in vielerlei Hinsicht themen- und namensgebend ist. Zum Glück wird dabei nicht die in dieser Sparte omnipräsente harmonische Moll-Tonleiter wie ein Schild vor jeder Songidee vor sich her getragen – in musikalischer Hinsicht halten sich die nahöstlichen Einflüsse in Grenzen. Vielmehr fällt das Songwriting positiv auf, das trotz durchbollernder Double Bass nicht abgedroschen klingt und darüber hinaus viel Variation in Tempo und Rhythmik zulässt. Die Highspeed-Passagen in 'The Cavern' sind dabei genau so stark wie die langsameren Parts in 'Astral Warfare' oder die Grooves in 'The Siege Of Aratta'. Den zweistimmigen Gesang ('The Bewitching Of Sumer') würde ich übrigens gerne öfter hören.
Angesichts der vielen tollen Ideen und einer standesgemäßen Produktion wundere ich mich schon, dass "Lugalbanda" in Eigenregie veröffentlicht wird. Nicht, dass man heutzutage unbedingt eine Plattenfirma bräuchte. Bei der musikalischen Güte des ERIDU-Erstlings ließe sich aber sicherlich schnell eine größere Hörerschaft gewinnen. Ich kann die Scheibe wirklich jedem empfehlen, der in Sachen Death Metal Lust auf frische und unverkrampfte Kost hat.
Anspieltipps: The Bewitching Of Sumer, Enmerkar
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher