ERNST, MICHAEL - Excalibur
Mehr über Ernst, Michael
- Genre:
- Pop Rock
- Label:
- Point Music
- The King Of Swords
- Excalibur
- Magic
- A Long, Long Time Ago
- Back Again
- Stop
- On The Run
- Dreams Can Come True
- Goodbye
- People Shall Be Free
- Time To Change
- Part Of Me, Part Of You
- Every Dream Will Have It's Day
Die Story um das magische Schwert Excalibur war bekanntermaßen schon mehr als einmal Bestandteil von Rock- und Heavy-Metal-Werken, aber wer bei dieser Veröffentlichung z.B. an GRAVE DIGGER oder den kürzlich erschienenen Zweiteiler "Once And Future King" von GARY HUGHES (TEN) denkt, der wird eine gewaltige Überraschung erleben.
Um es gleich vorweg zu nehmen, "Michael Ernst's Excalibur" ist Pop in Reinkultur, metallische Relevanz gleich Null. Wer grundsätzlich nichts mit jüngeren Werken von MANFRED MANN'S EARTH BAND oder ALAN PARSONS anfangen kann und wem sich bei Projekten wie ENIGMA, ERA, LESIEM oder auch E NOMINE sofort die Fußnägel biegen, der sollte um dieses Werk gleich einen großen Bogen schlagen.
Zum Konzept: Michael Ernst nimmt die Artus-Sage und transportiert sie in die heutige Zeit. Das magische Schwert Excalibur, das dem, der es aus dem Stein zu ziehen vermag, übermenschliche Kräfte verleiht, dient ihm als Sinnbild für die Kraft und Macht, die in jedem Einzelnen schlummert. Die, die reinen Herzens sind und das Schicksal in die eigene Hand nehmen, entdecken ihr eigenes Excalibur und realisieren ihre Träume.
Das ist sicher ein nicht ganz uninteressanter Ansatz und textlich und musikalisch auch stimmig und einwandfrei umgesetzt, dabei glänzt vor allen Dingen Ausnahmesänger Chris Thompson (MANFRED MANN'S EARTH BAND) bei einigen Stücken. Den Einfluss von ALAN PARSONS, der als Co-Producer mitgewirkt hat, hört man auch gelegentlich heraus, aber die beiden großen Namen reichen nicht, um das Werk über die ganze Strecke zu retten. Ernst, Musicalkomponist und Arrangeur, verarbeitet zwar geschickt alle möglichen Einflüsse, von irischem Folk und gregorianischen Chören über südamerikanische Rhythmen bis zu World Music, driftet aber leider auch gelegentlich in belangloses, zuweilen unerträgliches, Synthesizer-Geblubber und grauenhafte Sounds aus dem Drum-Computer ab. Glücklicherweise findet man auf "Excalibur", das übrigens als Musical bezeichnet wird und als solches demnächst auch aufgeführt werden soll, aber auch einige Perlen, bei denen Streicher, großartige Background-Sängerinnen und 'echte' Instrumente zum Einsatz kommen.
Für den puristischen Metaller absolut verzichtbar, aber trotz einiger Totalausfälle insgesamt dennoch hochwertige Popmusik, die sich vielleicht für den unmetallischen Familienanhang lohnt. "Excalibur" taucht in einigen Shops gelegentlich als ein Werk von ALAN PARSONS auf, dem ist definitiv nicht so. Mitgewirkt hat dieser als begleitender Produzent und bei einigen Background-Vocals, Chris Thompson singt etwa die Hälfte der Songs und hat bei den Texten mitgearbeitet. Das Ensemble von "Excalibur" besteht anscheinend aber weitgehend aus Kollegen und Mitstreitern von Ernst's früheren Projekten (z.B. dem Musical "Falco Meets Amadeus").
Anspieltipps: Excalibur, Back Again, Magic, On The Run
- Redakteur:
- Klaus Coltrane