ETERNAL WHITE TREES - Prelude Of Loss
Mehr über Eternal White Trees
- Genre:
- Gothic Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- My Kingdom Music
- Release:
- 21.03.2025
- Time In A Candle
- The Last Dance
- Pale Sun Sad Moon
- A Stranger Inside The Mirror
- Not Anymore
- Such A Shame
- Into The Abyss Of Night
- Rest For A Moment
- The Army Of Nothing
- Upon The Moon
- And If You Have To Leave
- Time Has Come
Tolle Songs, aber sehr wenig Abwechslung.
Im Grunde genommen sollten Gothic-Rock-Liebhaber jeden einzelnen Song von "Prelude Of Loss" abfeiern. Das italienische Trio schafft von Anfang an eine tolle Atmosphäre, transferiert Melancholie und Traurigkeit glaubhaft und vor allem nicht allzu theatralisch und setzt bei der Instrumentierung vorwiegend auf Basics und nicht auf überbordenden Pomp. Was kann da noch schief gehen?
Diese Frage findet keine eindeutige Antwort, allerdings ist der neue Silberliong von ETERNAL WHITE TREES auf Dauer ein wenig eintönig arrangiert und versteift sich auf eine allzu vertraute Rezeptur, die individuell immer wieder bestens funktioniert, auf Albumdistanz aber immer lauter nach Abwechslung schreit - ein Phänomen, das der 80s-affine Gothic Rock von Zeit zu Zeit immer wieder erfährt, das hier aber leider auch zu einigen trägen Erscheinungen führt. Dabei kann man den drei Musikern im Grunde genommen nicht wirklich viel vorwerfen; die Melodien sind toll ausgearbeitet, die Performance, speziell der Gesang, ist auf Top-Niveau, das epische Momentum ist wiederholt auf der Seite der Italiener, und die Emotionen kommen auch richtig schön auf den Punkt und werden nicht zu sehr in die eine oder andere Richtung strapaziert. Es ist de facto nur der Faktor Vielseitigkeit, an dem "Prelude Of Loss" ein wenig zu knabbern hat, weil diesbezüglich keine echten Prioritäten bestehen und die Band ihren Stiefel zumindest hier relativ starr herunterspielt. Und je mehr Zeit die Scheibe schließlich von der Uhr nimmt, desto deutlicher wird dieser klare Malus. Zumindest ist es kein gutes Zeichen, dass die einzige Auflockerung genau dann eintritt, wenn man zwischenzeitlich mal auf fremdes Material zugreift und mit dem feinen Cover des TALK TALK-Klassikers 'Such A Shame' den eigenen Tunnelblick durchbricht.
Wären die Songs für sich betrachtet nicht so gut, würde ETERNAL WHITE TREES irgendwann mit der eigenen Langatmigkeit konfrontiert werden. Doch für den Augenblick bleibt das Resultat noch einmal so gerade im Rahmen. Dennoch: Für die Zukunft benötigt auch die Abwandlung einer träumerischen Scheibe wie "Prelude Of Loss" mehr Dynamik. Irgendwann hat sich nämlich jedes Rezept einmal verbraucht - aktuell glücklicherweise aber noch nicht!
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes