ETHEREAL - Opus Aethereum
Mehr über Ethereal
- Genre:
- (Melodic) Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Candlelight Records
- Release:
- 26.01.2015
- Nomicon
- Overwrite The Archetype
- Unholy Ungodly
- Psalm Of The Deceiver
- Devouring The Forsaken
- Contorted Utopia
- Aethereum
- Waking Death
Symphonische Düsternis zwischen DIMMU BORGIR und THE KOVENANT.
Hätte, hätte, hätte... Es ist davon auszugehen, dass ETHEREAL mit "Opus Aethereum" richtig groß rausgekommen wäre, hätten die Briten ihren aktuellen Release 15 jahre früher auf den Markt gebracht. Die Scheibe strotzt nur so vor symphonischen Reminiszenzen an "Enthroned Darkness Triumphant" und seine damalige Umgebung, macht sich durch diese Querverweise und seine offensive Ausrichtung aber auch direkt sehr sympathisch. Wenn im Opener 'Nomicon' die Fanfaren auf Sturm programmiert sind, sich langsam aber sicher diese ganz spezielle Atmosphäre aufbaut, bevor dann mit bösartigen, forschen Riffs und feinsten Keyboard-Arrangements zur Hymne gerufen wird, weiß man direkt, welchen Kurs die band auf ihrer neuen Scheibe fährt. Und das soll erst der Anfang sein...
Denn ETHEREAL hat auf "Opus Aethereum" noch eine ganze Reihe erstklassiger, melodischer Black-Metal-Hymnen im Programm, die genau jenen straighten Kurs fahren, den die Norweger auf ihrem Jahrhundertwerk ausgerufen hatten. Aber auch Raum für einige Spielereien im Stile von THE KOVENANT und ihrem Pendant "Nexus Polaris" sind zu entdecken - insbesondere was die gelegentlich doch sehr filigrane Arbeit an den tasten betrifft. Nur ein winziges, aber eben nicht zu verachtendes Detail ist nicht mit jenen beiden Meilensteinen gleichzusetzen - und das ist das klinisch anmutende Drumming, das in dieser Präsenz auch locker aus der Maschine stammen könnte.
Doch die Dominanz dieser majestätisch aufgebauten Melodien lässt über diesen Makel schnell hinwegsehen, insbesondere wenn das Material solche Qualitäten erreicht, wie sie in 'Unholy Ungodly' und 'Devouring The Forsaken' ans tageslicht kommen. Man muss schon lange stöbern, wenn man nach vergleichbar hochwertigen, direkten symphonischen Black-Metal-Releases sucht, die solch starkes Material am Start hatten. Den Höhepunkt spart sich ETHEREAL aber dann doch bis zum Schluss auf, wo mit 'Waking Death' ein weiteres, pompöses Geschoss bereitsteht und den ausgemergelten Fan dieser Materie mit Begeisterung erfüllt. Das hätten selbst die nordischen Gottheiten nicht besser hinbekommen können.
Insofern gehen für ETHEREAL beide Daumen und die dazugehörigen Hörner nach oben. Symphonischer Black Metal ist mittlerweile eine unliebsame Sparte geworden, doch diese Briten, sofern sie denn fortan etwas regelmäßiger als in der Vergangenheit auftreten werden, haben das Zeug dazu, das Ruder wieder herumzureißen!
Anspieltipps: Waking Death, Nomicon, Devouring The Forsaken
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes