ETHEREAL REALM - Enter the Realm (EP)
Mehr über Ethereal Realm
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 14.05.2022
- Reign Of The Crown
- Watch Us Bleed
- Time Machine
- Nightmare
Ambitioniert und spielfreudig, aber mit Nachholbedarf
Sphärische Gitarrentöne in UFO/Schenker-Manier eröffnen dieses Album, ehe es mit einem "Ohohoho"-Chor weitergeht und die Gitarren an IRON MAIDEN gemahnende Melodien von sich geben. Mit Sänger TNT kommt dann eine gewisse Heftigkeit ins Geschehen, der Kerl röhrt nämlich zunächst grimmig und tief, aber auch ein wenig schief. Zum Glück lässt er in weiterer Folge des Eröffnungstracks 'Reign Of The Crown' aber auch mit Klargesang aufhorchen, den er wesentlich besser beherrscht.
Leider mangelt es dieser Nummer auch an einem Höhepunkt, weshalb man nach den gut fünfeinhalb Minuten Spielzeit nicht viel in Erinnerung hat. An Ideen, Ambition, Spielfreude und variantenreichem Vortrag mangelt es der aus Sydney stammenden Formation allerdings nicht, denn die anderen Nummern dieser EP sind deutlich besser strukturiert und lassen zudem auchspieltechnisch keinerlei Mängel erkennen.
Dass sich die Australier vorwiegend an europäischen Vorbildern orientieren, bleibt bis zum Ende dieser EP erkennbar. Vor allem die Gitarren lassen neben MAIDEN auch noch diverse andere britische Bands wie etwa DIAMOND HEAD als Einflussquellen vernehmen. Wenn es im Up-Tempo zur Sache ist darüber hinaus auch die "Hamburger Schule" herauszuhören, auch wenn die Dynamik des Frühwerks der großen Namen nicht erreicht wird.
In Summe macht ETHEREAL REALM mit diesem Einstand also keinen üblen Eindruck. Nachholbedarf besteht allerdings definitiv in Sachen Hooks. Schließlich ist es lediglich das ein wenig an frühe EDGUY erinnernde 'Time Machine', das längerfristig in Erinnerung bleibt.
Zu überdenken wäre auch noch, ob es wirklich klug ist, den Hörer mit einem aus dem Rahmen fallenden Opener zu irritieren. Speziell wenn man einen Sänger im LIne-Up hat, der mit seinem Klargesang durchaus gute Figur abgibt, und sich ohnehin lediglich in einer einzigen Nummer wirklich als Raukehlchen zu etablieren versucht. Sei’s drum, warten wir ab wie sich ETHEREAL REALM beim zweiten Versuch schlagen kann. Die technischen Grundvorausetzungen sind ebenso bereits vorhanden wie die spürbare Begeisterung für den Heavy Metal an sich.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Walter Scheurer