EUCHARIST (AUSTRALIA) - Demise Rites
Mehr über Eucharist (Australia)
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 1.00
- Label:
- Iron Bonhead
- Release:
- 27.11.2015
- Tenebrous Summoning
- Shadow-Sun
- Decrepit Apparitions
- Below The Earth
- Gates Of Doom
- Demise Rites
Es rauscht und rauscht und rauscht...
An so manchen Situationen ist der Mensch einfach selber schuld. Der eine setzt sich besoffen ins Auto und wundert sich dann, warum er irgendwann ein Date mit einer Leitplanke hat. Ein anderer springt vom 10 Meter-Turm und verrenkt sich den Hals am Beckenrand. Hätte dieser doch so etwas jemanden machen lassen, der sich mit so etwas auch auskennt. Und dann gibt es noch die Spezialisten, die per Hand überprüfen, ob die Herdplatte noch eingeschaltet ist und sich über einen Sonnenbrand auf der Griffelfläche wundern. Und ich blöder Depp melde mich für dieses Review in der Annahme, die legendären EUCHARIST hätten etwas Neues oder aber zumindest altes Demo-Material rausgehauen. Hätte ich doch nur auf den Zusatz "Australien" geachtet!
Nun, jetzt habe ich den Salat und darf mich tatsächlich an Demo-Material erfreuen (2011 auf 50 handverlesenen Tapes erschienen), das genau genommen NICHTS Hörbares bietet. Zumindest nicht in musikalischer Hinsicht. Aber es soll ja angeblich Leute geben, die in diesem Hintergrundrauschen (viel mehr hört man tatsächlich nicht) so etwas wie Musik entdecken. Dieselben Leute dürften aber auch das Dröhnen eines Staubsaugers als künstlerische Meisterleistung interpretieren.
Ganz ehrlich und ernsthaft: Black Metal muss dreckig, fies und gemein sein, darf - nein, MUSS sogar gerne mal bassarm und verwaschen klingen wie die alten DARKTHRONE-Aufnahmen oder tönen wie eine Horde kopulierender Wildschweine. Dennoch sollte aber ein gewisser Sinn darin zu erkennen sein. Und genau dieses Unterfangen ist bei dieser australischen Bande komplett in die Buxe gegangen. Hin und wieder hört man Fragmente der Stimme und ein paar arme Riffs von der Resterampe, alles zusammengeklatscht und im Keller (oder vielleicht in Mamas Bügelzimmer) mit Hilfe eines Fisher Price-Recorders auf Band festgehalten. Und ich bin mir ziemlich sicher, die oben bereits erwähnten Menschen werden dies alles für das Beste halten, was der Underground im Moment bereit hält. Aber jeder, wie er will. Wer die SACRIFICIO-Scheibe (um mal kurz im Iron Bonehead-Roster zu bleiben) für zu glattgebügelt und steril hält, darf hier gerne zugreifen. Ich selber fühle mich dafür nicht true und undergroundig genug, habe meine rauschenden Tapes bereits vor knapp 15 Jahren entsorgt und werde dies sehr sicher auch mit der Datei dieses Machwerks tun.
- Note:
- 1.00
- Redakteur:
- Michael Meyer