EVO / ALGY - Damned Unto Death
Mehr über Evo / Algy
- Genre:
- Punk / Metal / Hard Rock
- Label:
- High Roller Records
- Release:
- 10.07.2015
- Anger, Violence, Hatred
- Nosferatu
- Ramones
- Doomed At Dodes
- Know Your Product
- Tune To The Music
Zwei glorreiche Halunken.
Evo, Algy, bei diesen Namen läuft dem geneigten Fan ruppiger NNWoBHM mit punkigem Einschlag das Wasser im Munde zusammen, er greift wie von selbst zum billigen Dosenbier, um mit 'Blood, Guts And Beer' den "Metal Mayhem" zu feiern. Um es anders zu sagen: Die beiden wichtigsten Protagonisten der dreckigen Seite von Englands ureigener Metal-Spielart, Paul "Evo" Evans (WARFARE) und Algy Ward (TANK) haben sich endlich zusammengetan, um gemeinsam zu lärmen. Das Ergebnis hört auf den Namen "Damned Unto Death" und ist eine EP mit ganzen sechs Liedern. Etwas Ernüchterung tritt beim Betrachten der Tracklist ein, denn lediglich die Hälfte der Songs sind Eigenkompositionen, der Rest mehr oder weniger sinnvolle Coversongs.
Doch was ist Ernüchterung in diesem Fall? Richtig, fehl am Platze, also neues Bier auf und einmal Wut herausbollern. Los geht's mit 'Anger, Violence, Hatred', einem Eigengewächs, das ordentlich knurrig daherkommt. Evo Singt und Trommelt, Algy basst und gitarriert dazu und im gehobenen Midtempo wird ein bisschen Sozialkritik in Evos einzigartigem Duktus herausgerotzt. So weit, so gut und so erwartbar, doch der nachfolgende 'Nosferatu' erstaunt dann doch mit variantenreicher Instrumentierung. Instrumentierung. Zusammen mit dem thrashigen Gesang Evos erinnert mich das Ganze an eine punkigere Version früher SKYCLAD, wohl einer der schmeichelhaftesten Vergleiche, die ich ziehen könnte.
Danach die erste Enttäuschung, denn 'Ramones', vom Rumpelurgestein MOTÖRHEAD ausgeborgt, schafft es nicht, der Huldigung an die Punklegende etwas hinzuzufügen und verblasst so hinter dem Original. Anschließend gibt es mit 'Doomed At Dodes' noch eine gelungene Eigenkomposition, bevor 'Know Your Product' von der britischen Punkband THE SAINTS übernommen, bei denen Algy dereinst den Bass zupfte, nochmal gehörig zu Wut und Revolte anstachelt. Das ist super, passt perfekt auf die EP und kann mindestens so sehr überzeugen, wie die eigenen Stücke. Das abschließende 'Tune To The Music' ist dann in Ordnung, aber auch nicht weltbewegend und eine weitere Nummer aus den Federn der beiden Recken hätte mich mehr begeistert.
Bleibt unterm Strich eine durchwachsene erste Vorstellung von EVO / ALGY, mit drei guten eigenen Nummern, einem tollen Cover und zwei verzichtbaren. Für Fans der beiden Musiker wohl ein Muss, für alle anderen eher nicht. Ein ganzes Album mit Songs der beiden würde ich aber dennoch sehr gern hören.
- Redakteur:
- Raphael Päbst