EWIGKEIT - Land Of Fog
Mehr über Ewigkeit
- Genre:
- Progressive Pagan Metal
- Label:
- Metal Age Productions
- Tired Face
- Super-Sonic Blue Thunder
- Not All There
- The Only Way
- Interlude
- Land Of Fog
- Yesterdays Rain
- The Doomsday Machine
- Escapologies
Das englische One-Man-Project EWIGKEIT um den ominösen Multi-Instrumentalisten J. Fogarty aka Mr. Fog widmet sich nach den zwei Vorgängeralben „Battle Furies“ (1997) und „Starscape“ (1999) – welche aber allesamt spurlos an meiner Wenigkeit vorbeigegangen sind – auf „Land Of Fog“ erneut episch angehauchtem Pagan Metal, verwoben mit atmosphärischen Melodieparts und progressiven Einsprengseln.
Was sich nach anfänglichem Hören grob in die Richtung VINTERSORG meets FALKENBACH schieben lassen könnte, entwickelt nach einiger Zeit jedoch Rasse und Klasse, die mit vielfältiger Abwechslung und überraschenden Momenten aufhorchen lässt: Geben sich „Tired Face“ und „Super-Sonic Blue Thunder“ eingangs noch als relativ 08/15-gehaltene paganische Weisen mit solidem Grundriffing, folkigen Keyboardmelodien und einer für dieses Genre fast schon typisch gewordenen Mischung aus pathosbehaftetem, klarem ‚Kriegergesang’ und Growls, baut „Not All There“ das Spektrum mittels waviger Synthesizer, die gut und gerne aus den 80er Jahren herübergewechselt sein könnten, weiter aus. Das dann folgende, verträumt beginnende „The Only Way“ könnte auf den ersten Blick für den Balladenvertreter der Scheibe gehalten werden, aber falsch gedacht: Der Song zieht ab dem Mittelteil kräftig das Tempo an und schafft mit verschachtelten Rhythmuswechseln, flinkem Tastenspiel und groovigen Gitarren einen der absoluten Anspieltipps des Albums. Und spätestens mit dem psychedelischen Instrumental „Interlude“ macht Herr Fogarty klar, dass er sich ganz und gar nicht allein auf metallische Spielarten festlegen lässt – spacige Loops, schwebende Melodien und abgehobenes 70er-Rock-Gitarrenfeeling prädestinieren das gute Stück geradezu als Hintergrundbegleitung zum Konsumieren diverser Gewächse aus dem heimischen Kräutergarten. Wem das aber zu abgedreht und unmetallisch rüberkommt, der kann sich zu „Land Of Fog“ oder „Yesterdays Rain“ wieder etwas entspannen - denn trotz der sich nun bis zum Ende hartnäckig haltenden Progressive-Einschübe, die sich besonders in verliebt-vertrackten Klang- und Melodieorgien manifestieren („The Doomsday Machine“ sei hier als Anspieltipp genannt), hat die Riff-Fraktion rückwirkend wieder gehobenes Mitspracherecht.
Eigentlich eine perfekte Platte möchte man meinen, wenn da nicht die immer wieder aufblitzenden Schwachpunkte in Form des cleanen Gesangs wären, mit dem sich Meister Fog besonders während „Super-Sonic Blue Thunder“ und „Not All There“ ins eigene Fleisch schneidet, da ziehen sich angesichts des lieb- und kraftlosen Herunterleierns schmerzhaft die Hörorgane zusammen. Komischerweise klappt das Ganze jedoch bei „The Only Way“ oder „Escapologies“ wieder ganz ordentlich..., aber im Großen und Ganzen sollte der gute Mann lieber bei seinen Growls – die er annehmbar beherrscht – bleiben und eventuell über die zukünftige Engagierung eines Gastsängers nachsinnen.
Unterm Schnitt bleibt EWIGKEITs „Land Of Fog“ trotz Abzügen in der B-Note dennoch ein kurzweiliges und empfehlenswertes Album mit viel Atmosphäre, das sich vor allem durch seine kompositorische Vielfältigkeit auszeichnet und angesichts derer sich auch leichte Schwächen bzgl. Sound und Produktion absolut entschuldigen lassen.
Anspieltipps: The Only Way, Interlude, The Doomsday Machine, Escapologies
- Redakteur:
- Kathy Schütte