EXCESS - Crucifixion - Complete Excess
Mehr über Excess
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Golden Core
- Release:
- 13.01.2023
- Grinding Raid
- Evil Child
- Homicide
- Death Creation
- Baby Blood
- Cry For God
- Kill Human Life
- Torment Of Death
- Sudden Death
- Endless Horror
- Living Dead
- Aggression Of Pain
- Apocalypse
- Desired Death
- Reaching Light
- Invasions In Unknown Dimensions
- Diabolic Excivation
- Millenium Of Torment
Die Ursuppe des Death Metal.
Golden Core ist ein Label, dass sich immer mehr zu einem Geheimtipp mausert, was Undergroundperlen angeht. Einen ganz großen Anteil daran hat bestimmt die Mitwirkung von ex-MANILLA ROAD-Drummer Neudi, der wohl ganz gerne versunkene Schätze birgt. Einer dieser Schätze ist sicherlich die Band EXCESS aus Ludwigshafen. EXCESS (später MALIGNITY) hat es in dieser Besetzung nie geschafft ihr Material auf CD oder Vinyl zu pressen. Das ändert sich aber nun in Form der Compilation "Crucifixion - Complete Excess" und dabei hat dieses Monster aus Death- und Thrash-Metal einiges zu bieten. Freunde von OBITUARY und HELLHAMMER/CELTIC FROST dürfen auf jeden Fall schon einmal die letzten Groschen aus dem Portemonnaie zusammenkratzen. Hier gibt es auf die Mütze.
Dabei gehen die Herren (die in diesen Re-Release alle involviert waren) recht antichronologisch zu Werke und fangen diese Zusammenstellung mit der titelgebenden 1992er EP an. Nur um uns dann das Gesamtwerk bis zum abschießenden MALIGNITY Demo auf die Ohren prügeln. Wobei eine Vokabel wie prügeln eher spartanisch eingesetzt werden muss. Denn EXCESS hat viel mehr Facetten, als man es annehmen möchte. Vor allem der langsame, CELTIC FROST-lastige Weg des Death Metal, den die Band geht, versprüht schön morbides Flair. Gepaart mit genrefremden Einflüssen, wie BOSKOPS oder auch ganz frühem Hardcore-Punk ("Aggression Of Pain"), schafft EXCESS schon zeitig eine Gemengelage, die sich hören lassen kann. Dabei ist es sehr interessant, nachzuhören, wie viel besser die Band im Laufe der Zeit wurde. Ist das "Torment Of Death"-Demo noch ein ungezügelter, wilder Hassbatzen, so steigt die Qualität mit jeder Veröffentlichung bis hin zum (für damalige Verhältnisse) professionell produzierten MALIGNITY-Output "Invasion In Unknown Dimensions" (1993). Die hier und da eingesetzten Keyboards sorgen für wichtige Nuancen im Bandsound ohne dabei wie NOCTURNUS und Konsorten zu klingen.
Wer soll sich dieses Stück Death-Metal-Geschichte nun zulegen? Nostalgiker, sowie Sammler auf jeden Fall. Ebenso die Leute die "Todessehnsucht - Als der Death Metal nach Deutschland kam" verschlungen haben. EXCESS wird im Buch zwar nicht erwähnt, hat aber aufgrund seiner Genremixtur definitiv einen Platz in der Geschichtsbüchern des deutschen Death Metal verdient. Zwar waren die amerikanischen Kollegen früher dran und deutsche Bands wie MORGOTH hatten zeitnah einen besseren (fetteren) Sound und mit Century Media ein junges, starkes Label im Rücken, dennoch hat sich EXCESS ebenfalls einen Platz in den Annalen des Death Metal gesichert. So macht ein Nostalgietrip richtig Spaß und interessant ist er ebenfalls.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Colin Büttner