EXHORDER - Mourn The Southern Skies
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2019
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- Genre:
- (Modern) Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 20.09.2019
- My Time
- Asunder
- Hallowed Sound
- Beware The Wolf
- Yesterday's Bones
- All She Wrote
- Rumination
- Arms Of Man
- Ripping Flesh
- Mourn The Southern Skies
Un-born again?
Das 1990 veröffentlichte Debütalbum "Slaughter In The Vatican" zählte damals zu den brutalsten Thrash-Alben aller Zeiten, ein Monument, bei dem Brachialität und zermalmender Groove Hand in Hand gingen. Unglücklicherweise schaffte es der Zweitling "The Law" damals und all die Jahre danach nicht, den Rezensenten zu begeistern. Während das Werk überall Höchstwertungen abstauben konnte, bekam ich zu der Scheibe nie einen Zugang. Wie aber würde nun ein drittes Werk dieses Brutalo-Haufens aussehen? Eine Frage, auf deren Antwort der Hörer geschlagene 27 Jahre warten musste.
Eigentlich fällt die Antwort recht einfach aus: Man nehme einfach die Zutaten aus dem Debüt und Album Nummer zwei, mischt diese gut durch und erhält "Mourn The Southern Skies". Auf der einen Seite setzt man auf die pure Thrash-Agressivität wie den alles überrollenden Opener 'My Time' und stellt dem Klassiker 'Anal Lust' mit dem Killer 'Ripping Flesh' einen Song gleicher Machart entgegen. Auf der anderen Seite traut man sich an wirklich gelungene Melodien ('Hallowed Sound') und schreckt des Öfteren auch nicht vor Schlenker ins PANTERA-Lager zurück. Ein Song wie 'Beware Of The Wolf' hätte durchaus auf eine "Cowboys From Hell" gepasst, die damals ja von der Herangehensweise (Härte, Groove, Geschwindigkeit) nicht so gänzlich anders war als die "Slaughter"-Scheibe. Des Weiteren weisen Frontmann Kyle Thomas und Phil Anselmo eine sehr ähnliche Stimmfarbe auf (zwischen EXHORDER und Anselmo gab es anfangs ja auch einige Verbindungen), so dass Fans aus beiden Lagern wohl sehr gut mit dieser Scheibe leben können.
Qualtiativ ist diese Scheibe ein sehr ordentliches Comeback, das aber meiner Meinung nach dennoch nicht am Thron des Debüts sägen kann. Wie oben bereits erwähnt, stehe ich dem Zweitwerk aufgrund der groovigen Ausrichtung eher skeptisch gegenüber, und auch hier gehen mir diese Parts nicht so ins Genick wie die erwähnten Thrashgranaten. Auf der anderen Seite finde ich den Song 'Yesterday's Bones' zu lang und ebenso langweilig, und mit dem fast an ALICE IN CHAINS erinnernden titelgebenden Rausschmeißer können andere wohl ebenfalls mehr anfangen. Gut ist "Mourn The Southern Skies" aber auf alle Fälle, und Fans von "The Law" dürfen auch gerne noch mindestens einen Punkt hinzuaddieren!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Michael Meyer