EXIVIOUS - Exivious
Mehr über Exivious
- Genre:
- Fusion / Jazzmetal / Jazzrock / Instrumental
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 15.05.2009
- Ripple Of A Tear
- Time And Its Change
- Asurim
- All That Surrounds Pt. 1
- Waves Of Thought
- The Path
- All That Surrounds Pt. 2
- Embrace The Unknown
- An Elusive Need
Zynische Texturen? Fusionale Synapsenverflechtungen!
Den Einstieg in "Exivious" haben die Musiker der gleichnamigen Combo erst einmal mit einem schwer metallischen Konstrukt verstellt. Wer den zwar gut gemachten und gespielten, aber zwischenzeitlich doch arg gniedeligen Prog von 'Ripple Of A Tear' durchstanden hat, den erwartet im Folgenden allerdings ein etwas zugänglicheres Fusionalbum, das eben nicht nur Fans von Instrumentalvirtuosen wie JOE SATRIANI oder STEVE VAI ansprechen wird. Wobei wir es hier freilich auch nicht mit einem rockistischen Machwerk von "Höher, Schneller, Weiter"-Fetischisten zu tun haben, sondern mit einem bei aller technischen Raffinesse atmosphärisch orientierten Jazzmetal- bzw. Jazzrock-Projekt.
EXIVIOUS besteht aus zwei Gitarreros (Tymon von CYNIC und Michel Nienhuis, ehemals bei SENGAIA), Bassist Robin Zielhorst (Tymons CYNIC-Kollege) sowie Schlagzeuger Stef Broks von TEXTURES. Über jazzigen Ryhthmen entfalten die Musiker ein organisches Geflecht postrockiger Melodien und progmetallischer Rifftexturen ('Time And Its Changes') oder füllen die Freiräume zwischen melodisch dahinschwebenden, klassischen Spätsiebzigerheavymetalgitarrensolos mit jazzigen Rhythmusspielen und atmosphärischen Space-Effekten ('Asurim'). Da bleibt bei aller verblüffenden Wandlungsfähigkeit Luft zum Atmen.
Die zweiteilige, halbakustische Träumerei 'All That Surrounds' säumt die eher gediegenen Stücke 'Waves Of Thought' (erinnert mich an eine verchromte Version der dezent angerockten Jazzer von THE WRONG OBJECT) und 'The Path' (mäandernd zwischen träumerischem Ambientrock und frisch perlenden Jazzeinsprengseln - für Freunde von KAYO DOTs "Blue Lambency Downward"), welches im letzten Viertel jedoch ein kleines aber feines Jazzmetalfeuerwerk abbrennt.
Danach wird's wieder etwas frickeliger, allerdings nicht im allzu nervösen Sinne. Vielmehr wird bei 'Embrace The Unknown' zwar verschachtelter, vor allem aber stimmungsvoller Jazz mit Rock- und Metal-Einflüssen zelebriert, den man durchaus in eine Traditionslinie mit MILES DAVIS Klassiker "Bitches Brew" stellen könnte. Und 'An Elusive Need' schließlich geht noch mal nach vorne, lehnt sich stärker an Metal und Instrumentalrock an als an jazzige Strukturen. Damit ist dann wohl auch etwas für die LONG DISTANCE CALLING-Fraktion dabei.
Fazit: "Exivious" ist ein abwechslungsreiches, schillerndes, überwiegend organisches Fusionalbum, das sich gleichermaßen aus Jazz, Rock und Metal speist und stets frisch aber nicht überfordernd daherkommt, mithin also eine ausgewogene Sache!
Anspieltipps: Asurim, The Path, Embrace The Unknown.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Eike Schmitz