EXLIBRIS - Humagination
Mehr über Exlibris
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Metal Mind Records
- Release:
- 21.10.2013
- Flow The Light
- Hellphoria
- Astral Geometry
- Of Fire And Thunder
- Elemental
- Left Behind
- Dreamcraft
- Another Day
- Illumina
- The Arrival
- All Guts, No Glory
- The Curtain Falls
Melodic Metal bekanntester Machart
Bands wie EXLIBRIS gab es vor zehn Jahren wie Sand am Meer. Doch die Melodic-Metal-Szene hat sich in der jüngeren Vergangenheit erheblich gesund geschrumpft, und selbst die einstigen Protagonisten sind heute größtenteils nicht mehr dazu imstande, ihre goldenen Momente auch nur halbwegs zu reproduzieren - man denke nur einmal an Acts wie MASTERPLAN. Insofern ist es natürlich völlig legitim, einer vor sich hin siechenden Szene neue Impulse zu verpassen und die Erinnerung an jene Tage aufleben zu lassen, als melodischer Power Metal noch ein brauchbares, geschätztes Trademark war. Doch man darf bezweifeln, ob die hier vorgestellte Band aus Warschau diesem Anspruch voll und ganz gerecht werden kann.
Was nämlich auf "Humagination" angeboten wird, ist größtenteils Reproduktion bekannter Inhalte. EXLIBRIS richtet den Fokus auf das Vermächtnis von Bands wie EDGUY, HELLOWEEN und unzähliger skandinavischer Combos und kann sich nur in den seltensten Fällen den Anspruch erheben, dem Hörer mit "Humagination" etwas Eigenständiges aufzutischen. Dies mindert einerseits zwar nicht die grundsätzliche Qualität des Outputs, legt dem zweiten Album nach dem 2006er Debüt "Skyward" jedoch gewisse Grenzen auf, die sich auch mit der einen oder anderen anständigen Hookline nicht niederreißen lassen. Songs wie 'Hellphoria', 'Elemental' und 'Illumina' sind allzu typische Vetreter der traditionellen Metal-Schiene, einerseits nicht wirklich anfechtbar, andererseits aber eben auch nicht originell oder sonderlich kreativ arrangiert. Man kann diesen Polen sicherlich zugute halten, dass sie ihr Material nicht mit Bombast zukleistert und die Songs auch größtenteils sehr straight auf den Punkt bringt. Aber das gewisse Etwas, das entscheidende Charakteristikum, das kann auch EXLIBRIS respektive "Humagination" nicht für sich beanspruchen.
Von daher mag die neue Platte gewissermaßen auch austauschbar sein, zumindest wenn man die zahlreichen Outputs in Augenschein nimmt, die seinerzeit zur Überschwemmung des gesamten genres geführt haben. Dies bedeutet beileibe nicht, dass die Herrschaften aus der polnischen Hauptstadt schlechte Arbeit geleistet haben. Aber einen entscheidenden Impuls können auch sie nicht setzen!
Anspieltipps: The Curtain Falls, Left Behind
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes