EXODUS - Another Lesson In Violence
Mehr über Exodus
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Century Media
- Release:
- 08.07.1997
- Bonded By Blood
- Exodus
- Pleasures Of The Flesh
- And Then There Were None
- Piranha
- Seeds Of Hate
- Deliver Us To Evil
- Brain Dead
- No Love
- A Lesson In Violence
- Impaler
- Strike Of The Beast
Good friendly violent fun
Als 1985 das EXODUS-Kultalbum "Bonded By Blood" erschien, war ich zehn Jahre alt. Ich hörte zwar bereits Heavy Metal, aber in Sachen Musik- und Informationsnachschub war ich noch sehr von meinem älteren Bruder abhängig und der hat das Album damals aus irgendeinem Grund verpasst. So kam es, dass mein erster Kontakt mit der BayArea-Legende erst 1992/93 zustande kam, als ich das damals aktuelle Album "Force Of Habit" hörte. Und weil es nicht meinem Geschmack entsprach, folge danach erneut eine fünfjährige EXODUS-Pause.
Als dann 1997 "Another Lesson In Violence" erschien und in sämtlichen Gazetten abgefeiert wurde, wurde ich natürlich auch neugierig. Spätestens nach der Kostprobe auf einem Heftsampler. Tja, und dann wurde ich so dermaßen überrollt, ihr könnt es euch kaum vorstellen. Während Tom Hunting und Jack Gibson mit der Wucht eines Vorschlaghammers den Rhythmus vorgeben, arbeitet das Gitarrenduo Hunt/Hunolt mit der Präzision eines Hirnchirurgen und seziert den Hörer in seine Einzelteile. Darüber tobt sich Ur-Sänger Paul Baloff aus, der schlicht der perfekte Thrash-Sänger ist. Aggressiv, aber positiv bellt sich Baloff durch die Songs und brilliert nebenher mit fantastischen Ansagen, die den Hörgenuss noch erhöhen.
Dass die Setlist, die bis auf 'Metal Command' das gesamte "Bonded By Blood"-Album umfasst, großartig ist, ist natürlich kaum erwähnenswert. Wichtiger ist, dass die Songs livehafig noch viel mehr Wucht haben als auf dem genialen Debüt, das meiner Meinung nach etwas an einem dumpfen Sound leidet. Das mag daran liegen, dass ich das Debüt erst nach "Another Lesson In Violence" gehört habe, dennoch ist das in meinen Ohren schon ein großer Unterschied. Gerade das finale Trio um 'Another Lesson In Violence'/'Impaler'/'Strike Of The Beast' kann einfach nicht geiler sein. So und nur so geht Thrash Metal. Das überragt für mich sogar die besten Momente von METALLICA, SLAYER oder DEATH ANGEL. Wer hier nicht komplett frei dreht...
Es ist schon traurig, dass Paul Baloff außer "Bonded By Blood" und den beiden Live-Alben "Lessons In Violence" sowie eben "Another Lesson In Violence" außer einigen Demos nichts veröffentlicht hat. Beide bleiben allerdings ein unantastbares Erbe.
- Redakteur:
- Peter Kubaschk