EXODUS - Let There Be Blood
Mehr über Exodus
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Zaentz Records / Soulfood
- Release:
- 27.10.2008
- Bonded By Blood
- Exodus
- And Then There Were None
- A Lesson In Violence
- Metal Command
- Piranha
- No Love
- Deliver Us To Evil
- Strike Of The Beast
<p>Wenn ein Überklassiker wie "Bonded By Blood" so mitreißend und frisch neu eingespielt wird, kann man nur vor dem Thrash-Altar niederknieen und den Urhebern EXODUS gebührend huldigen.</p>
Über dieses Album per se muss man eigentlich nicht viele Worte verlieren. "Let There Be Blood", oder original betitelt "Bonded By Blood", ursprünglich aus dem Jahre 1985, ist nicht nur das legendäre Debüt der Bay-Area-Institution EXODUS, sondern eine der genialsten, wichtigsten und berühmtesten Thrash-Metal-Platten aller Zeit. Dieses Statement ist nicht verhandelbar. Warum haben sich Gary Holt und seine Mannen also entschlossen, besagtes Meisterwerk noch einmal frisch einzuholzen? Nun, dafür dürfte es zwei wesentliche, durchaus ehrbare Gründe geben. Zunächst huldigt man mit dieser Wiederveröffentlichung noch einmal dem vor sechs Jahren leider viel zu früh verstorbenen Ur-Sänger Paul Baloff. Außerdem ist eine Neueinspielung dieses Klassikers die finale Feuertaufe für das inzwischen auch schon nicht mehr ganz so neue Line-Up mit Frontmann Rob Dukes und Gitarren-Gigant Lee Altus, das sich mit dem letztjährigen Knaller "The Atrocity Exhibition – Exhibit A" bereits für einen Platz in den metallischen Geschichtsbüchern empfahl. Gute Voraussetzungen also für ein prächtiges Retro-Schlachtfest.
Natürlich ist es auch riskant, ein weltweit vergöttertes Album wie "Bonded By Blood" in runderneuerter Fassung auf den Markt zu werfen, denn der Charme, die Aufbruchstimmung und das knisternde Feeling der mittleren Achtziger lassen sich schwerlich 1:1 reproduzieren. EXODUS sind im Jahre des Herrn 2008 allerdings schlau genug, dies gar nicht erst zu versuchen. Sie haben den alten Gassenhauern ein vorsichtig modernisiertes klangliches Antlitz verpasst, mächtig drückende Andy-Sneap-Produktion inklusive. Von den Kompositionen und Arrangements hat man aber glücklicherweise weitestgehend die Finger gelassen, so dass die über zwanzig Jahre alten, aber definitiv unsterblichen Speed-/Thrash-Hymnen tatsächlich in neuem, wunderbarem Glanz erstrahlen und so heftig ballern wie noch nie. Lee Altus war ja schon zu seligen HEATHEN-Zeiten einer meiner Lieblingsgitarristen, seine Rhythmus-Arbeit kommt auch hier so herrlich druckvoll und trocken groovend aus den Boxen, dass man ihn dafür einfach lieben muss. Rob Dukes liefert ebenfalls einen sehr ordentlichen, mächtig aggressiven Brüll-Job ab, der Paul Baloff alle Ehre macht. Alles Friede, Freude, Eierkuchen also... oder viel mehr mit EXODUS gesprochen: "Good Friendly Violent Fun".
EXODUS-Fans werden sich diese CD sowieso ins Regal stellen (das halte ich für ein Gerücht. - PK), alles andere wäre eine Unterlassungssünde par excellence. Wer "Bonded By Blood" bisher nicht besitzt und am Ende gar Göttergaben wie 'Exodus', 'And Then There Were None', 'Metal Command', 'Piranha' oder 'Strike Of The Beast' nicht mal kennt, bekommt mit "Let There Be Blood" die einmalige Chance diese Lücke zu schließen und sich ein schöneres Leben zu bescheren. Tonnenschwere, pfeilschnelle Drums, direkt in die Magengrube zielende Bassläufe, schneidende Gitarren, zorniges Shouting, quietschende Soli – so klingt die Krone der Thrash-Metal-Schöpfung. That's fucking EXODUS, Baby!
Anspieltipps: ALLES!!
- Redakteur:
- Martin van der Laan