EXTERMINAS - Dichotomy
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- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Satanath Records
- Release:
- 11.11.2015
- God's Hammer
- Unleashing The Cruelty
- Collapse Into Time
- Swallowing The Gravity
- Upheaval Seems Anathema
- Wandering From The Death's Shore
- In Apotheosis Of Pandemonium
- The Dawn Of Deceit
Italienische Bösartigkeit, musikalische Boshaftigkeit!
Seit 2008 lärmen diese Italiener durch den heimischen Black-Metal-Underground, brachten immerhin eine EP und später auch ein komplettes Album zustande und arbeiten seit geraumer Zeit mit einem zweiten Gitarristen, um die bandeigene Vorstellung schwarzmetallischer Bösartigkeit noch besser zu inszenieren. Soweit zu den Fakten im Hause EXTRMINAS. Musikalisch lässt sich das Ganze dann doch sehr klassisch an. Die Band ist spürbar von den nordischen Szene-Gottheiten geprägt, hat aber auch eine keineswegs dezente Vorliebe für brutale Death-Metal-Sounds, die sich in den tiefer gestimmten Gitarren, den eher untypischen Growls und dem ohnehin ziemlich brachialen Ansatz niederschlägt. Immerhin: Hier ist keine typisch-italienische Symphonic-Kleister-Kapelle am Start. Aber ob das alleine schon reicht?
Nun, Traditionalisten werden sich wahrscheinlich nicht daran stören, dass EXTERMINAS viele Werte verkörpert, die gerade Ende der 90er immer wieder gerne im puristischen Kreise bevorzugt wurden. Wer auf BELPHEGOR und Konsorten steht, wird jedenfalls eine Menge Zeug entdecken, bei dem das Kopfnicken nicht bloß dem Headbangen dient. Die Songs sind schnörkellos und straight, boshaft und frostig, insgesamt aber auch relativ einspurig und bei allen technischen Feinheiten mit zu wenig Seele ausgestattet. Entscheidende, prägende Momente genießen auf "Dichotomy" Seltenheitswert und weichen dem grundlegenen Verlangen nach extremer Darstellung, welches in der unterkühlten Atmosphäre des Albums nicht immer die gewünschte Überzeugungskraft bietet. Musikalisch ist das erst einmal gar nicht so verkehrt, handwerklich ist die Platte auch in Ordnung, aber das spezielle Etwas, das im hohen Norden seit jeher zum guten Ton gehört und die dortige Szene nicht umsonst zur federführenden erkoren hat, das geht EXTERMINAS auf der zweiten Full-Length noch ab.
Dennoch sollten Verfechter von GORGOROTH und Konsorten mal ein Ohr riskieren und den Bandcamp-Stream für die Meinungsbildung nutzen. Der reguläre, auf gerade mal 500 Einheiten beschränkte Release sollte nämlich vier Monate nach VÖ nur noch schwer zu bekommen sein, darf aber auf Wunsch auch gerne geordert werden, denn wirklich enttäuschend ist "Dichotomy" ebenso wenig wie überragend!
Anspieltipps: Unleashing The Curlty, Upheaval Seems Anathema
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes