EXXPLORER - Vengeance Rides An Angry Horse
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2011
Mehr über Exxplorer
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Pure Steel Records / H'ART
- Release:
- 21.10.2011
- Gypsy
- Glory Hunter
- Chasing The High
- The Vengeance
- As The Crow Flies
- S.N.O.E.
- Valley Of Doom
- Spirits Of The Wind
- Freight Train To Hell
- Return Of The Cycle (European Bonus)
Starkes Comeback einer US-Metal Legende mit zeitlosen Songs.
Eine US-Metal Legende feiert mit "Vengeance Rides An Angry Horse" nun endlich ihre musikalische Rückkehr in Albumlänge: EXXPLORER, die legendäre Formation, die mit "Symphonies Of Steel" (1985) ein Meisterwerk des epischen Metals amerikanischer Prägung für die Ewigkeit konservierte.
Satte 15 Jahre nach dem modern tönenden, von vielen Altfans ignorierten "Coldblackugly" (1996) kehren EXXPLORER unüberhörbar zu ihren musikalischen Wurzeln zurück. Das eröffnende 'Gypsy' bietet treibende Gitarren und vorzügliche Soli des Gespanns Fred Gorhau/ Kevin Kennedy. Darüber legt sich die Stimme von Lennie Rizzo, dem Originalsänger von EXXPLORER. Und dessen Stimme hat absolut nichts an Ausstrahlung und Intensität verloren. Natürlich bedient sich der, für sein Bandana-Kopftuch bekannte, Frontmann nicht mehr oft seiner hohen Kopfstimme, dafür intoniert er die Stücke voluminöser und gleichzeitig ergreifender als vielleicht in jungen Jahren. Mit 'Glory Hunter' schießen EXXPLORER gleich den nächsten Edel-Song nach; ein fantastisches Midtempo-Stück mit beachtlicher Langzeitwirkung. Allein der göttliche Refrain hat mich seit Wochen in seinen Bann gezogen. Das etwas schnellere 'Chasing The High' hält das fabelhafte überragende Niveau der zeitlos arrangierten Vorgängerstücke ohne Probleme. Die super-melodische gefühlvolle Gitarrenarbeit im sehr ruhigen Mittelteil des Stücks ist nichts anderes als pure Magie. Durchbrochen wird sie von der furiosen Endpassage, bei der die Klampfen regelrecht zu qualmen beginnen.
EXXPLORER schlagen gekonnt und glaubwürdig die Brücke in die glorreiche musikalische Vergangenheit. Weitere Beispiele gefällig? Bitteschön! Lauscht doch einmal den Klängen von 'As The Crow Flies'! Im super-melodischen Anfangsteil singt Lennie Rizzo derart ergreifend, dass mir bereits dutzende Male Schauer den Rücken hinunterliefen. Und das Leuchten der Augen verblasst auch nach häufigem Hören nicht: Nach zwei Minuten wandelt sich das Stück hin zu einem mittelschnellen Midtempo-Kracher erster Klasse, der alten EXXPLORER-Klassikern in nichts nachsteht. Dieses Niveau hält das lässig und trocken riffende 'S.N.O.E.' im Folgenden leider nicht, obwohl diese Nummer objektiv betrachtet nicht schlecht ist. Stücke wie 'Valley Of Doom' oder das treibende 'Freight Train To Hell' bieten im letzten Drittel dieser Scheibe gekonnt dargebotenen US-Metal, dem leider das gewisse Etwas zu fehlen scheint. Auf alle Fälle sind diese Stücke leider schwächer als die vorzügliche erste Hälfte dieses Albums. Die europäische Version der Scheibe enthält mit 'Return Of The Cycle' eine tolle Neueinspielung eines Stücks von 2000, das Sänger Jim Abbiati seinerzeit intonierte.
Obgleich das Songmaterial dieses tollen Comeback-Werkes überwiegend von erlesener Qualität ist, so gibt es doch einen Wermutstropfen zu verzeichnen: Es ist der unterproduzierte Sound. Die Mitten gehen im Klangbild leider unter. Die Becken tönen sehr hoch, fast etwas scheppernd und insgesamt hätte die Produktion hörbar mehr Schmackes vertragen können.
In der Gesamtschau bleibt, unbeschadet des durchschnittlichen Sounds, das Resümee zu ziehen, dass EXXPLORER ganz besonders mit überragenden Stücken wie 'Glory Hunter', 'Chasing The High', 'As The Crow Flies' und 'Gypsy' zeitlose, typische EXXPLORER-Stücke geschmiedet haben, die die Band von ihrer besten Seite präsentieren. Auch wenn das letzte Drittel des Albums kompositorisch etwas abfällt, so steht eines fest: EXXPLORER legen mit "Vengeance Rides An Angry Horse" ein starkes Comeback-Album vor, das die Erwartungen voll und ganz zu erfüllen vermag. Well done, guys!
Anspieltipps: Glory Hunter, Chasing The High, As The Crow Flies, Gypsy, Spirits Of The Wind
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Martin Loga