F5 - A Drug For All Seasons
Mehr über F5
- Genre:
- Nu Rock/Grunge
- Label:
- Mascot Records / Rough Trade
- Release:
- 11.07.2005
- Faded
- Dissidence
- Fall To Me
- A Drug For All Seasons
- Bleeding
- What I Am
- Dying On The Vine
- Hold Me Down
- Defacing
- X´d Out
- Look You In The Eyes
- Forte Santa
Hinter F5 verbirgt sich niemand Geringerer als Dave Ellefson (Ex-MEGADETH), der die Newsseiten in letzter Zeit wegen einer Klage gegen seinen früheren Arbeitgeber Dave Mustaine gefüllt hat. Was den musikalischen Aspekt angeht, so hat seine Combo genauso wenig mit MEGADETH zu tun wie Supermarkt-Sushi mit asiatischer Esskultur. Unterstützt wird er dabei von Dale Steele (vocals), Steve Conley (lead, rhythm & acoustic guitars), John Davis (rhythm & lead guitars) und Dave Small (drums & percussion). Dave selbst widmet sich neben dem Bass auch den backing vocals.
Musikalisch agiert das Quintett irgendwo zwischen NICKELBACK, CREED und Grunge. Was positiv heraussticht, ist die Produktion, die an allen Ecken und Enden knallt. Weiterhin geht die Combo recht professionell zu Werke, was schon gut ist, aber auf der anderen Seite nicht zu einem klassischen Debüt passt. Dafür sind die Jungs schon zu routiniert, woran ein wenig die Frische und Spontanität leidet. Die Stücke sind überwiegend im Midtempobereich angesiedelt. Ein paar schnellere Stücke oder ´ne Ballade hätten nicht geschadet. Natürlich finden sich einige coole Ohrwürmer wie der Titelsong oder 'Defacing', die beide mit einem göttlichen Refrain punkten können. Mr. Steele´s Stimme ist sehr angenehm und irgendwo bei Scott Weiland (VELVET REVOLVER) angesiedelt. Weiterhin erwähnenswert ist 'What I Am', das vor ein, zwei Jahren im Radio lief, aber ich komme beim besten Willen nicht auf die Sängerin, die das gesungen hat. Ist auf jeden Fall mal ´ne Ausnahme, denn so oft findet man keine Coverstücke, die noch besser sind als das Original. Desweiteren fallen das mit indischen Sounds versehene 'Bleeding', die CREED-Hommage 'Look You In The Eyes' oder das STONE TEMPLE PILOTS-mäßige 'Dying On The Vine' positiv aus dem Rahmen. Das Outro 'Forte Sonata' zu guter Letzt erinnert an das Intro zu 'Jeremy' aus dem "Ten"-Album von PEARL JAM.
Wer F5 ausschließlich mit Dave Ellefson verbindet, tut der Band Unrecht. Der Sound ist schon okay, und die eine oder andere Nummer ist auch wirklich nicht schlecht, doch zu einem Must-Buy-Album gehört schon ein bisschen mehr. Ich persönlich hätte auch eher die härtere Schiene erwartet, doch selbst die "soften" Alben in der MEGADETH-History sind im Vergleich dazu richtig hart. Nicht unbedingt meine "Droge für jede Jahreszeit", aber immerhin ein gelungenes Debüt. Freunde der Alternativen Grungemucke können sich ruhig die Anspieltipps zu Gemüte führen.
Anspieltipps: A Drug For All Seasons, What I Am, Defacing
- Redakteur:
- Tolga Karabagli