FIIIIIX - Jasmine
Mehr über FIIIIIX
- Genre:
- Industrial / Metal / Nu Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 03.12.2021
- Loading ...
- We All
- I Cannot Die
- Tomorrow
- Into The Sun
- Online Kicks
- Heavy Lies The Crown
- The Enemy
- Straight Up
- Minutesong: Blind Alley
- Clear Off
- Janiform
- Sail Away
Industrial Metal aus Dresden mit Potential, aber auch Schwächen in der Umsetzung.
Die recht eigenwillig betitelte Combo FIIIIIX aus Dresden liefert dieser Tage mit "Jasmine" ihr Debüt auf Albumlänge ab und hat ihren Stil kurzerhand "Evil Disco" getauft, was mich schon Schlimmes ahnen lässt. Die Nennung von STATIC X als großem Einfluss lässt allerdings hoffen, dass die Betonung dabei mehr auf "evil" als auf "disco" liegen wird. Doch zur Musik gleich mehr, erst einmal muss ich das Artwork des Erstlings loben. Selbiges stammt aus der Feder von Erick Centeno, zeigt eine sehr abstrakte Darstellung eines weiblichen Gesichts und gehört mit zu den schönsten Covern, die ich in den letzten Monaten zu Gesicht bekommen habe.
Musikalisch fällt der Einstieg auch recht vielversprechend aus, denn nach dem kurzen Sci-Fi-Intro 'Loading ...' legt das Quartett mit dem Industrial-Brocken 'We All' ordentlich los. Angesiedelt irgendwo zwischen PAIN und RAMMSTEIN, liefert die Nummer alle Trademarks, die man im Neue-Deutsche-Härte-Sektor erwartet und peppt selbige mit tanzbaren Synthesizern auf. 'I Cannot Die' würzt das Ganze anschließend noch mit einer Portion Groove Metal und geht ebenso als erstes Highlight durch wie der vorangegangen Track, auch wenn gerade die erstmalig verstärkt eingesetzten Klargesänge von Fronter Floyd durchaus im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig klingen.
Nach der anfänglichen Euphorie folgt aber eine längere Durststrecke, auf der die Dresdener irgendwie den roten Faden in ihren Kompositionen aus den Augen verlieren. So zünden etwa die Refrains von 'Into The Sun' oder 'Online Kicks' nicht mehr so recht und gerade auch die Keyboards und Syntheziser überschreiten häufiger mal die Grenze zum Kitsch hin, man höre hierzu etwa die Keyboard-Melodie in 'Tomorrow'. Dazu nutzen sich insbesondere die Shouts von Fronter Floyd mit zunehmender Spielzeit immer mehr ab, denn abgesehen von den ab und an eingesetzten Klargesängen bieten selbige leider wenig Variationen und sind insgesamt zu gleichförmig. Dennoch findet der Vierer zum Ende der Platte hin in Sachen Songwriting sein Mojo in Teilen wieder und liefert prompt mit 'Heavy Lies The Crown' und 'Clear Off' noch einmal zwei echte Hits ab, die gerade auf der Bühne richtig gut funktionieren dürften. Das abgedrehte 'Janiform' , das bei mir sofort die Assoziation zur Kirmes aufkommen lässt, verschweigen wir an dieser Stelle mal.
Was macht man insgesamt also aus "Jasmine"? Nun, ich würde sagen, dass die Dresdener mit dem eigentümlichen Bandnamen auf ihrem Erstling gerade in den starken Momenten durchaus eine Menge Potential offenbaren. In seiner Gesamtheit ist das Debüt aber noch etwas ungeschliffen, bietet etwas zu viel Füllmaterial, und so bedarf es in Zukunft durchaus noch einer Steigerung, um mit ähnlich gelagerten Kollegen mithalten zu können.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs