FIIIIIX - Megara
Mehr über FIIIIIX
- Genre:
- Industrial Metal / Neue Deutsche Härte
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 19.09.2024
- Robots Broke My Heart
- Abacadabra
- Dig A Hole
- Breathtaker Deathbreaker
- Pocket Moon
- Obsession
- Kamehameha
- One And One
- Minutesong: Humanity
- Instinct
- You Can't Hide
- Descend In Time
- Ghosts Of Waste
Eine kleine Steigerung zum Debüt, aber nicht der ganz große Wurf ...
Ich bin ehrlich, als die Dresdener FIIIIIX vor zwei Jahren das Debütalbum "Jasmine" auf den Markt brachten, war ich nicht nicht wirklich restlos begeistert. Ja, der von der Band selbst als "Evil Disco" betitelte Sound ließ durchaus einiges an Potential erahnen, gleichzeitig haperte es kompositorisch noch an genügend Volltreffern, um eine Albumdistanz ansprechend füllen zu können. Ob sich dieser Umstand inzwischen geändert hat? Nun, das können wir heute mit dem Zweitwerk "Megara" überprüfen, das uns dreizehn frische Songs präsentiert und erneut in Eigenregie unters Volk gebracht wird.
Musikalisch macht der Opener 'Robots Broke My Heart', der auch mit einem durchaus unterhalsamen Video als Single ausgekoppelt wurde, jedenfalls schon einmal schnell klar, dass sich an der generellen Ausrichtung des Vierers wenig geändert hat, wobei ich erneut RAMMSTEIN und auch PAIN als Referenzen sehen würde, wobei klar die Synthesizer und Keyboards weiterhin eine sehr entscheidende Rolle spielen. Diese Feststellung bringt uns dann auch direkt zum Stolperstein, der mir oftmals den Hörspaß raubt, denn für meinen Geschmack klingen die elektronischen Spielereien weiterhin zu sehr nach verunglücktem Videospiel-Soundtrack und lassen an vielen Stellen die nötige Finesse von ähnlich gelagerten Kollegen vermissen. Gleiches gilt übrigens für das gesamte Songwriting und auch die Texte, die ebenfalls oftmals ungeschlacht wirken und teils wirklich mit hölzernem Versmaß und Struktur an den Mann oder die Frau gebracht werden.
Mit diesen Vorraussetzung hängt der Hörgenuss zumindest für mich massiv an der Tatsache, wie weit Keyboards und Lyrik den Kitsch-Äquator überschreiten und ob sich beide Bestandteile wenigstens halbwegs flüssig in das metallische Fundament einfügen, das zumindest solide Neue-Deutsche-Härte-Stampfer abliefert. Beim eben bereits erwähnten 'Robots Broke My Heart' oder 'Dig A Hole' funktioniert die Kombination dank durchaus packendem Songwriting dann sogar ganz ansehnlich, auch das wuchtige 'Breathtaker Deathbreaker' hat seine Momente und dürfte gerade live mit seiner aggressiven Ausrichtung die Menschenmenge in Bewegung versetzen. Andererseits gibt es aber eben auch schrecklich vorhersehbare Tracks wie 'Abracadabra' oder 'Obsession' zu beklagen, bei denen angesichts von schon tausendmal gehörten Keyboard-Melodien und Stampf-Riffs einfach kein echter Spaß aufkommen will.
Glücklicherweise gibt es zumindest bei der Produktion positive Dinge zu vermelden, denn hier ist deutlich mehr Pfeffer drin als auf dem Vorgänger "Jasmin", was gerade den metallisch-wuchtigen Passagen massiv hilft. Nur die Synth-Keyboard-Attacken dürften sich weiterhin etwas schlüssiger ins Gesamtbild einfügen und stechen manchmal etwas zu sehr heraus.
So fällt das Fazit zu "Megara" am Ende recht ähnlich aus wie im Falle des Debüts, denn auch wenn es Fortschritte zu vermelden gibt, ist das FIIIIIX-Zweitwerk für mich auch weiterhin kein rundes Album, das ich auf Augenhöhe mit der Konkurrenz im Industrial/NDH-Sektor sehen würde. Entsprechend gibt es auch erneut sechs Zähler von mir, denn der erhoffte große Schritt nach vorne ist "Megara" zumindest in meinen Ohren nicht gelungen.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs