FAANEFJELL - Trollmarsj
Mehr über Faanefjell
- Genre:
- Folk Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Metal Revelation
- Release:
- 22.11.2010
- Der Var Engang et Fjell
- Faanetrollets Vise
- Trollmarsj
- Tre Tinner Bakom Bruen
- Soknardalr
- Drikkegilde i Jotunheimen
- Slaatt
- Hedningens Time
- Til Kamp
- Her Hersker kun Troll og Mörkemænn
Trolliger Folk Black aus dem hohen Norden.
Spätestens als FINNTROLL mit eingängigen Hymnen wie 'Trollhammaren' der kommerzielle Erfolg gelang, schwappte gleich ein ganzes neues Genre namens Troll Metal hinterher. Was genau die stilistischen Merkmale sind, weiß wohl keiner so genau. Flirrende Akkordeons, Hummpa-Rhythmen und Texte mit - nunja - Trollen gehören aber wohl zweifelsohne dazu. In diesem Gefilde ist auch die neue norwegisch-dänische Band FAANEFJELL mit ihrem Debüt "Trollmarsj" zu Hause.
Im Allgemeinen ist "Trollmarsj" näher am Black Metal als die folkigen Kollegen von FINNTROLL oder gar EQUILIBRIUM. Die Symphonik mit langen Bögen und fetten Streichern erinnert in ihrer Epik teilweise an FALKENBACH, wenn auch ein ganzes Stück fehlt, um das harmonische Niveau ebenjener zu erreichen. Dafür gibt es fast permanent grollende Doublebass, nur sporadisch kitschige Melodien und eine monoton dumpfe Gitarrenarbeit. Für meinen Geschmack fast ein wenig zu matschig und roh. Wer bei Folk Black Metal die Betonung aber lieber auf Black setzen möchte, wird mit dem Sound zufrieden sein. Die Vocals keifen auf mittlerer Tonhöhe, ab und an aber etwas monoton.
Das Album erzählt eine Geschichte von - wer hätte es gedacht - Trollen. Diese erschließt sich dem deutschen Hörer ob der norwegischen Texte aber nicht. Daher sind die oft vorhanden Rezitative recht langweilig.
'Faanetrollets Vise' gibt gleich ein gutes Beispiel für den Stil des Albums ab. Grollende Black Metal Passagen werden von einer melodiösen, folkigen Melodie durchbrochen. Der Titeltrack 'Trollmarsj" kombiniert akustische Atmosphäre mit einem hymnischen Refrain, wenngleich der Chor ein bisschen flachbrüstig daherkommt. 'Soknardair' ist ein hübsches Instrumental, interessanterweise getragen von einer Kirchenorgel. Die rhythmische Form könnte ein Boureé sein und erinnert in der Melodieführung stark an WINDIR. 'Drikkegilde i Jotunheimen" fährt in rasendem Tempo mit kompletter Sinfonik auf und ist zweifellos der epischste Track des Albums. Mit einer Mischung aus Akustik, einigen Rezitativen und atmophärischem Black Metal beschließt 'Her Hersker Kun Troll Og Mörkermænn" das Album.
"Trollmarsj" einzuordnen, fällt schwer. Für kommerziellen Kindergeburtstags-Metal ist zu viel böser Black Metal eingewoben. Einem erwachsenen Anspruch steht die fehlende Progressivität und die leicht infantilen Trollgeschichten im Weg. Demnach ist die Scheibe wohl irgendwo dazwischen anzusiedeln. Wer Folk mag, aber weder Kitschmelodien noch abgehobene Progressivität hören möchte, sollte die Scheibe seiner Sammlung einverleiben.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Markus Herhoffer