FACELESS, THE - Planetary Duality
Mehr über Faceless, The
- Genre:
- Technical Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Lifeforce Records
- Release:
- 20.02.2009
- Prison Born
- The Ancient Covenant
- Shape Shifters
- Coldly Calculated Design
- Xenochrist
- Sons of Belial
- Legion of the Serpent
- Planetary Duality I (Hideous Revelation)
- Planetary Duality II (A Prophecies Fruition)
Gespickt mit Alien-Geschichten, Rhythmusspielereien und verdammt viel Gefrickel legen die Kalifornier ein erstklassiges Album vor.<br />
Machten vergangenes Jahr bekanntere Tech-Metal-Bands wie MESHUGGAH, GOJIRA oder ARSIS von sich Reden, setzen Anfang dieses Jahres die vergleichsweise neuen THE FACELESS das erste Ausrufezeichen im technischen Metal-Sektor. "Ausgebrütet aus der Saat von Außerirdischen und geboren aus dem Mutterleib von Monstern, wuchsen die Bandmitglieder in Isolation auf, mit nichts als ihrem musikalischem Können, um ihre erbärmliche Existenz zu besänftigen," heißt es geheimnisvoll in der Pressemitteilung. "Ihre irdischen Feinde mit massiven Schallwaffen zerquetschend, sind THE FACELESS eine musikalische Kraft, die man ernst nehmen muss." Dabei bedarf es gar nicht solch hochtrabender Mythen, denn das musikalische Können der Jungs spricht für sich. Auf der anderen Seite passt der Text natürlich auch zum Image der "Gesichtslosen", die sich vornehmlich mit Aliens, Paralleldimensionen und Verschwörungstheorien beschäftigen.
Vergleichsweise gradlinig legt der Opener 'Prison Born' des zweiten Albums los, angetrieben von abwechslungsreichen Blastbeats, viel Gefrickel, eingeschobenen Stakkato-Riffs und vom abgrundtiefen Grunzen von Derek Rydquist. In 'The Ancient Covenant' setzt der Sänger dann nach Bassgedudel und vielen Rhythmuswechseln zum ersten Duett mit seinem elektronisch verzerrten Widerpart Michael Keene an, der neben der Leadgitarre auch das Album in seinen "Keene Machine Studios" im Norden Hollywoods aufgenommen und abgemischt hat. Und klingt die Vocoder-Verzerrung anfangs noch etwas gewöhnungsbedürftig, lässt Michael nach einem ruhigen Instrumental und einem eingängigen Gitarrensolo in 'Coldly Calculated Design' Prog-Herzen mit einem klar gesungenen Refrain höher schlagen. Was aber längst noch nicht alles ist in der Sound-Wand, die hier auf einen einstürzt: BORKNAGAR-ähnliche Keyboards, ein Black-Metal-artiger Blastpart und Synthies in 'Xenochrist', langsamere Gitarrenrythmen, OBITUARY-mäßige Schreie und klarer Gesang in 'Sons Of Belial', hysterische Film-Samples und erneut ein leicht verzerrter Refrain im zweigeteilten Titelsong. Und vor allem in 'Legion Of The Serpent' schwappt eine ganze Welle an erstklassigen Gitarren- und Klavierbögen über den geneigten Hörer hinweg.
Man merkt, dass Touren im Vorprogramm von NILE oder NECROPHARGIST einen positiven Einfluss auf die Kalifornier hatten. Mit "Planetary Duality" legen THE FACELESS beim Leipziger Label "Lifeforce" eine erstklassige Kostprobe ihres Könnens ab, die auch beim x-ten Durchlauf noch Spaß macht – was den fünf Jungs, die auf dem Bandfoto eigentlich recht brav aussehen, bereits einen Suport-Posten auf der nächsten Tour der CANNIBAL CORPSE eingebracht hat. Und mag die Produktion stellenweise auch etwas steril geraten sein, passt das doch bestens zum außerirdischen Gesamtkonzept. Einziger schwerwiegender Wermutstropfen: Mit nur 31 Minuten Spielzeit fällt die Scheibe viel zu kurz aus.
Anspieltipps: The Ancient Covenant, Coldly Calculated Design, Legion Of The Serpent
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Carsten Praeg