FACES OF MARCH - Confessions
Mehr über Faces Of March
- Genre:
- Modern Rock
- Label:
- Kuffew
- Not Enough
- Drowning
- Broken
- Too Late
- Who's To Blame
- Turn Around
- Nothing
- Maybe
- Alone
- Wanna Be
Mainstream-Rock zwischen LACUNA COIL und DIE HAPPY
"Confessions" ist durchaus ein Album mit großem kommerziellen Potenzial, hierzu bedarf es keines großen Propheten. Das neue Album der in Miami ansässigen Musiker von FACES OF MARCH zeichnet sich mit beschwingten Grooves, feinen, lockeren Melodien und einer überschaubaren Heavyness aus, ohne sich dabei aber in kitschigen Ecken einzumauern. Die zehn frisch eingespielten Songs sorgen zwar nicht für Überraschungen, geschweige denn Innovationen, sind aber innerhalb ihres modern ausgerichteten, teils sogar extrem radiotauglichen Rasters sehr angenehm und ansprechend, was unter anderem daraus resultiert, dass man die Hälfte der Songs schon nach der ersten Probe mitträllern kann. Mainstream? Auf jeden Fall!
Dabei mag es Mancherorts ein wenig nach Kalkül ausschauen, wenn eine Gitarrenharmonie der Kategorie 3 DOORS DOWN mit der dezent rauchigen Stimme von Frontdame Gia kulminiert, um in einem leicht explosiven Gemisch der Sorte DIE HAPPY aufzugehen. Gerade in der zweiten Hälfte des Albums, welche insgeheim auch eine Spur ruhiger ausgerichtet ist, kommt es ständig zu solchen Vergleichsmomenten, die angesichts der packenden Melodik solcher Stücke wie 'Nothing' und 'Wanna Be' aber keineswegs störend ausfällt. Lediglich die Kuschelrock-Referenzen in Songs wie 'Alone' und 'Turn Around' vertragen sich nicht immer mit den Ansprüchen des interessierten Hörers, der gleichzeitig nach ein wenig Eigenständigkeit schielt. Denn genau hier reißt es den FACES OF MARCH so manches Mal das Standbein weg.
Wenn man denn so will, sucht sich die Band nämlich das Beste aus dem rockig-flockigen Mainstream-Wald heraus und pflanzt damit ein eigenes Bäumchen, dessen Früchte man jedoch hier und dort alle schon gekostet hat. Dass im Bereich der Gitarren sogar diverse BON JOVI-Elemente, wenn auch wahrscheinlich unbewusst, verarbeitet wurden, sollte nicht wenige Interessenten wieder abschrecken, ganz unabhängig von den guten Refarins, die alle zehn Kompositionen ihr Eigen nennen. Ein wenig Rotz wäre also an manchen Stellen sicher nicht verkehrt gewesen
Daher auch lange Rede, kurzer Sinn: FACES OF MARCH bietet recht guten, Mainstream-lastigen Hardrock im Stile von DIE HAPPY, lassen auf "Confessions" aber häufig die nötigen Ecken und Kanten vermissen, mit denen sich Spannung und Euphorie auslösen ließe. Ein gutes Album hat man zweifelsohne am Start, einen wirklich packenden Kracher aber nicht!
Anspieltipps: Not Enough, Wanna Be
- Redakteur:
- Björn Backes