FACES OF SARAH, THE - Lament
Mehr über Faces Of Sarah, The
- Genre:
- Gothic Rock
- Label:
- Malicious Damage
- Release:
- 30.10.2006
- All That You Used To Be
- Another Breakdown
- Fallen
- If I Could I Would But I Can't
- You Should Have Told Me
- Sick And Tired
- When The Mourning Comes
- Nothing Remains
- What D'ya Know
- Where Were You
- Lament
In den 80ern und frühen 90ern war ich ein großer Pop- und Rock-Musik-Fan, und wenn ich mich hin und wieder auf eine 80er-Jahre-Party verirre, kann ich immer noch mindestens die Hälfte der Songs mitsingen. Einige davon sind mir vielleicht hinterher peinlich (obwohl - kann etwas peinlich sein, was Spaß macht?), andere hingegen finde ich auch heute noch so großartig, dass ich bedaure, dass die dazugehörigen Bands heute nicht mehr (oder zumindest nicht mehr in der Form wie damals) aktiv sind. Warum ich euch das hier erzähle? Weil THE FACES OF SARAH eben genau so eine Band ist, die vermutlich schon zu meiner Teenie-Zeit für volle Tanzflächen gesorgt hätte, aber gleichzeitig einen zeitlos schönen, melodischen Rocksound erschafft, der mich auch heute noch begeistern kann.
Dabei sind die Briten erst seit Ende der 90er aktiv und haben seitdem drei EPs und ein Album veröffentlicht. Trotzdem findet man auf dem neuen Werk "Lament" die hymnische Größe von ULTRAVOX ('All That You Used To Be') und den melancholischen Charme von CROWDED HOUSE ('You Should Have Told Me') genauso wie treibende, leicht gotisch (man nennt u. a. PARADISE LOST als Einfluss) angehauchte Rocker ('Another Breakdown'), dramatische Powerballaden (im leidenschaftlichen Refrain von 'Fallen' könnte ich versinken), eher poppig-optimistische Tanzflächenfüller ('If I Could I Would But I Can't') sowie den leicht psychedelischen, als "NICK CAVE meets PINK FLOYD"-Mischung bezeichneten Titeltrack.
Neben dem detailverliebten Songwriting, in dem sich wirklich jedes Instrument von seiner Schokoladenseite präsentieren darf, liegt die größte Stärke der Band in dem sehr facettenreichen Gesang von Nick Schultz, der mal poppig, mal melancholisch, mal leidenschaftlich, mal rockig fast jedes Stück zu einem absoluten Ohrwurm macht. Demzufolge sind die wenigen, etwas schwächeren Tracks auf "Lament" diejenigen, in denen er nur einen Teil seines Spektrums ausreizt - wie z. B. das etwas zu gradlinig rockende 'Sick And Tired', in dem mir einfach das pathetische Element abgeht.
Trotzdem ist jeder einzelne Song dieser CD besser als das, was der Großteil der Gothic-Konkurrenz heutzutage abliefert, wobei ich diese Schublade für THE FACES OF SARAH nur bedingt passend finde - zumal sie selbst zugeben, ihre Inspirationen aus vielen verschiedenen Genres zu beziehen. Und gerade wegen seines leicht "altmodischen" Flairs ist "Lament" ein sehr schönes Album - und das sicher nicht nur für Nostalgiker wie mich.
Reinhören kann man wie immer auf myspace , wo das Quartett eine repräsentative Song-Auswahl hinterlegt hat. Einen "Buy Now"-Button gibt es dort übrigens auch - wetten, ihr klickt drauf?!
Anpieltipps: All That You Used To Be, Fallen, You Should Have Told Me, Lament
- Redakteur:
- Elke Huber