FACESHIFT - Reconcile
Mehr über Faceshift
- Genre:
- Dark Metal / Rock
- Label:
- Black Lodge / Rough Trade
- Release:
- 25.01.2008
- Reality / Fatality
- My Own Demise
- Self Appointed Victim
- No Cure Sickness
- Live The Lie
- The Dark Domain
- Chokehold
- Reconcile
- Greater Than I
- The Craving
- Bound
- Conclusion
Aus ETERNAL OATH, einer Formation, die uns vor allem in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts, aber auch noch zu Beginn dieses Jahrtausends mit gothisch-getünchtem, symphonischen Death Metal zu erfreuen wusste, ist vor einigen Monaten ein neue Band entstanden. Unter dem Banner FACESHIFT musizieren die Herren Timo Hovinen (Gesang), Peter Nagy-Eklöf (Gitarre), Petri Tarvainen (Gitarre), Peter Wendin (Bass) und Schlagzeuger Stefan Norgren nun also erneut zusammen, haben aber definitiv mit dem Todesmörtel abgeschlossen. Viel eher lassen sich auf ihrem aktuellen Silberling Einflussquellen aus Finnland nachvollziehen, wobei sich auf "Reconcile" speziell SENTENCED zu deren Spätphase heraushören lassen, aber auch deren Nachfolgeband POISONBLACK kommt mir immer wieder in den Sinn, wenn ich in dieses Album eintauche.
Zudem erinnert der Sound der Schweden auch ein wenig an HIM, allerdings müssten die eine Spur heftiger loslegen, um an FACESHIFT heranzukommen. Moderne Metal-Einflüsse sind hier zwar auch zu entdecken, aber nur in sehr geringer Anzahl.
Essentielle Tracks sind auf "Reconcile" dagegen im Überfluss vorhanden, auch wenn die Heftigkeit hier nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Aber gute Songs bleiben nun einmal solche, und an der Kompositionsfähigkeit dieser Band wird nach intensivem Genuss dieses Albums wohl kein Mensch zweifeln. Auch wenn man der Truppe durchaus unterstellen darf, mitnichten Wert auf Abwechslung gelegt zu haben, sondern viel mehr, sich darauf verlassen zu haben, ein Album von immenser Hitdichte vom Stapel gelassen zu haben.
Aber was sollte denn an der Tatsache verwerflich sein, eben das zu tun, was man am Besten kann? Nichts, na also. Und bei FACESHIFT ist das offenkundig das Kreieren von sehr dunkel getünchten, melancholischen Songs, die durch die immer wieder recht heftig riffenden Klampfen aber vor Kitsch und dem Abdriften in metallische Bedeutungslosigkeit gerettet werden. An Tiefgang dagegen wurde keineswegs gespart, so gehen die Nummern vor allem in den getragenen Momenten direkt unter die Haut, da die Herrschaften zudem auch sehr gelungene Keyboardpassagen im Talon haben, die mit den Gitarren phantastisch harmonieren und für reichlich Wohlfühleffekt sorgen.
Mit FACESHIFT präsentiert sich eine nunmehr zwar nicht mehr unbedingt schwermetallisch tönende Truppe auf internationalem Parkett, die es bereits mit dem vorliegenden Debüt durchaus schaffen könnte, nicht nur in einschlägigen Kreisen für Furore zu sorgen, sondern auch die Charts zu knacken, wenn auch zu Beginn wohl erst einmal erst in ihrer musikalischen Wahlheimat.
Anspieltipps: My Own Demise, No Cure Sickness, Live The Lie, The Craving
- Redakteur:
- Walter Scheurer