FACIAL CLIMAX - melanCholeric schizoPhobia
Mehr über Facial Climax
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Burnside Records
- Rent To Kill
- Deviate From Norms
- Despising This Flesh Of Mine
- Precog Prevision
- Rot In Pain
- Unearthed Bride
- Personalitears
Ich stimme der Bandinfo zu: Dass die vorliegende EP nicht in einem professionellen Studio entstanden ist, hört man zu keiner Sekunde. Die Österreicher FACIAL CLIMAX haben "melanCholeric schizoPhobia" komplett im Proberaum zusammengeschraubt und dabei einen mächtig drückenden Sound auf die Reihe bekommen, der sich vor nichts und niemandem verstecken muss. Burnside Records mussten die Platte also nur noch lizenzieren und können mit diesem "Demo" nun ganz beruhigt Werbung für das demnächst bei ihnen erscheinende Debütalbum machen.
Wenn die Qualität dieses Appetizers (der immerhin eine halbe Stunde lang ist) dann auch nur ansatzweise gehalten werden kann, sollten sich für die Jungs ein paar Türen öffnen. Der Modern-Thrash des Fünfers tönt äußerst selbstbewusst, erinnert hin und wieder an SOULFLY, besetzt hauptsächlich aber eine stilistische Nische zwischen MNEMIC und MESHUGGAH. Dabei gehen die Jungs einerseits nicht so futuristisch wie die Erstgenannten und andererseits nicht so durchgeknallt wie die letztgenannten Acht-Saiten-Gitarrenfreaks zu Werke, was zur Folge hat, dass die Songs zwar nicht ganz so beklemmend sind, dafür aber umso direkter auf die Zwölf gehen. 'Rent To Kill' (mit einem R2-D2-auf-Psychopharmaka-Solo, wie wir es von Fredrik Thordendal kennen und lieben), 'Despising This Flesh Of Mine' und 'Deviate From Norms' fahren Stakkato-Riffs auf, die ihre Wirkung absolut nicht verfehlen – Nackenmuskelkater ist garantiert. Ab und an blitzt auch mal eine Vorliebe für Bay-Area-Thrash auf, die sich in Tempoverschärfungen wie in 'Precog Prevision' niederschlägt. Nimmt man den Bonustrack 'Personalitears', der in etwa den aktuellen Stand der Dinge im Hause FACIAL CLIMAX repräsentiert (die übrigen Aufnahmen stammen aus den Jahren 2003 und 2004), könnten solche Parts allerdings schon bald der Vergangenheit angehören. Scheinbar nimmt die Truppe eine ähnliche Entwicklung wie MESHUGGAH, die sich bekanntlich auch Stück für Stück von ihren Thrash-Wurzeln entfernt haben. Gleichzeitig macht das Stück aber noch mehr Lust auf den Longplayer, da die in Richtung STRAPPING YOUNG LAD tendierende Atmosphäre (nicht Geschwindigkeit) dem FACIAL CLIMAX-Soundgebräu zusätzliche Tiefe verleiht. Sehr cool!
Alle Future-Metaller wissen somit Bescheid, was auf "melanCholeric schizoPhobia" gebacken ist, und sollten nicht zögern, sich eingehender mit der Band zu befassen. Demnächst in einem größeren Theater!
Anspieltipp: alles!
- Redakteur:
- Oliver Schneider