FACT - Fact
Mehr über Fact
- Genre:
- Metalpop
- ∅-Note:
- 2.00
- Label:
- Vagrant/Hassle/Soulfood
- Release:
- 07.08.2009
- Paradox
- Los Angels
- A Fact Of Life
- Chain
- Reborn
- Purple Eyes
- Lights Of Veign
- Merry Christmas Mr. Lawrence
- Co-3
- Snow
- Stretch My Arms
- 45 Days
- Why ...
- 1-2
- Rise
- A Fact Of Life (Boom Boom Satellites Remix)
Bekloppte Japaner machen bekloppte Musik.
Typen mit Masken lassen sicher nicht nur mich zunächst an SLIPKNOT denken, und der Vergleich ist insofern berechtigt, als FACT auch nicht ganz richtig im Oberstübchen zu sein scheinen. Die angeblich bereits seit zehn Jahren bestehenden, allerdings erst jetzt mit dem selbstbetitelten Debüt an die Öffentlichkeit tretenden Japaner servieren uns darauf eine ziemlich anstrengende Mischung zwischen (sehr wenig) Thrash und (sehr viel) cheesigem Pop und sind unterm Strich leider nicht halb so spannend, wie das seitenweise Label-Gefasel um japanische Tradition und musikalische Vielfältigkeit glauben lassen will.
Was beim Opener 'Paradox' noch neugierig aufhorchen lässt, lutscht sich nämlich ganz schnell aus. Huch, ein technoider Loop, huch, eine Metalriff, huch, ein paar Growls, huch, eine Mickymausstimme ... Vor allem letztere zerrt langfristig an meinen Nerven, denn Sänger Hiro klingt viel zu technisch verfremdet, um mich von seinem möglicherweise vorhandenen Talent überzeugen zu können. (Die totlangweilige Akustik-Ballade '45 Days' lässt allerdings vermuten, dass es mit dem Talent nicht allzu weit her zu sein scheint. Kein Wunder, dass man auf 'Fact' so viele Background-Vocals findet.) Die Anfangsriffs von beispielsweise 'Los Angeles' kommen nicht auf den Punkt, die recht hübschen hymnischen Vocal-Lines werden von hektischen Doublebass-Attacken und wirrem Gitarrengengegniedel durchkreuzt, und auch wenn man den Songaufbau hier und da durchaus als technisch anspruchsvoll bezeichnen kann, packen tut er mich nicht. Richtig schlimm wird es jedoch, wenn der Metal-Anteil unter anderem bei 'A Fact Of Life' zulasten von Gute-Laune-Hüpfpoprock weichen muss. BLINK 182 werden von der Plattenfirma als Referenz genannt, aber die mochte ich auch nie leiden. Und warum muss eigentlich fast jeder der sowieso reichlich kurzen Songs ausgefadet werden? Dank seiner emotionalen Gesangslinien relativ hörbar ist das melodische 'Lights Of Vein' (mit echtem Schlussakkord!), aber fast überall sonst möchte ich dem hyper-aufgeregten Hiro gerne ein Beruhigungszäpfchen verpassen.
Ich hab echt versucht, mir diese laut Pressewisch nur so vor Hits strotzende Platte schön zu hören, aber dafür bin ich wohl mindestens 20 Jahre zu alt. Mögen die Metaller von morgen ihr eigenes Urteil fällen.
Anspieltipp: Das als "SEPULTURA-esque" bezeichnete thrashmetallische 'Chain' knallt zwar nur über lächerliche 24 (!) Sekunden, aber die machen Laune.
Finger weg: Das elektronische Zappelbuden-Instrumental '1-2' sowie der "Boom Boom Satellites"-Remix von 'A Fact Of Life' verursachen Brechreiz.
- Note:
- 2.00
- Redakteur:
- Elke Huber