FACTORY OF ART - Back To Life
Mehr über Factory Of Art
- Genre:
- Progressive Power Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Nauntown Music
- Release:
- 07.06.2024
- Abysses
- Burning Wings
- Blessing In Disguise
- Silent Room
- Walking To The Place I Love
- Face Behind The Mask
- Decadence
- The Truth
- Behind The Lines
- Back To The Life
Nomen est omen.
Besser spät als nie: Als in den 90er Jahren der FACTORY OF ART-Zug mit seinem kraftvollen und spannenden Power-Prog-Gemisch an Fahrt aufnahm und letztendlich auch 2002 mit "The Tempter" ein tolles Zweitwerk veröffentlichte, stoppte dieser recht abrupt und hielt in der Versenkung. Nun wissen wir, dass dies nur ein, zugegeben sehr langer, Zwischenstopp war, denn 22 Jahre später ist Gründungsmitglied Ron Losch mit einer neu durchgemischten Mannschaft wieder am Start. Einzig Sänger Petri ist von einst noch mit dabei, doch auch die neuen Gesichter bei FACTORY OF ART – Gunter Lange am Keyboard, Ralph-Marcel Dietrich an den Drums und seit 2004 Thoralf Schulze an der Gitarre – wissen, den Esprit und den Glanz von einst authentisch ins Hier und Jetzt zu transferieren. Richtig, die Leipziger sind wieder am Start und so hätte der Titel ihres neuen, nunmehr dritten Rundlings "Back To Life" nicht besser gewählt werden können.
Ein tolles Artwork, ein voluminöser, satter Sound, dazu Rhythmen, die bewegen, eine tolle Dynamik und Texte, bei denen sich das Hinhören lohnt. In Kombination mit knackigem Power-Prog klassischer Natur sorgt "Back To Life" vom ersten 'Abysses'- bis zum letzten 'Back To The Life'-Ton für sehr viel Freude. Man kann förmlich eintauchen in dieses Album, das nicht nur für Abwechslung sorgt, sondern auch diese gewisse Spannung erzeugt, die Fans schon um die Jahrtausendwende so mochten.
Ich habe im Zuge dieser Veröffentlichung auch "The Tempter" nochmals gehört und muss den Hut vor FACTORY OF ART ziehen, wenn es eine Band eben schafft, ein Vorgängeralbum nach solch einer langen Zeit und mit neuen Gesichtern im Team zu übertreffen. Auch wenn man sich zunächst etwas an Petris Gesang gewöhnen muss, passt er doch unheimlich gut zur leicht verschachtelten, progressiven Ausrichtung des Kunstfabrik-Kraftstahls und setzt Akzente, die den Songs eine gewisse Atmosphäre verleihen. Gewisse Tendenzen zu QUEENSRYCHE, CRIMSON GLORY oder FATES WARNING sind nach wie vor nicht von der Hand zu weisen, aber auch deutsche Vertreter wie VANDEN PLAS oder SIEGES EVEN haben ihre Spuren bei den Leipzigern hinterlassen, ohne dass FACTORY OF ART jedoch zu sehr auf andere Kapellen schaut.
Nein, 'Burning Wings' oder 'Blessing In Disguise' haben tolle Melodien, 'Abysses' ist gleich zu Beginn ein so prädestinierter, kraftvoller Muntermacher und mit 'Silent Room' weiß FACTORY OF ART auch mal etwas härter auf den Tisch zu hauen, ehe sich leichte Düsterwolken vor die melodiebewusste Sonne schieben und 'Decadence' oder das finale Titeltrack-Highlight auch die etwas knackigere Seite der fünf Herrschaften zeigen, die sich hinter keiner anderen Band verstecken müssen. Instrumental auf hohem Niveau, stimmlich versiert und klanglich eine Wucht weiß das Album in Gänze zu gefallen und schraubt die Erwartungen an FACTORY OF ART sehr hoch, dass die Band am Ball bleibt und der eingangs erwähnte Power-Prog-Zug mit diesem durch und durch tollen Comeback-Scheibchen "Back To Life" wieder an Fahrt aufnimmt.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp