FADING COLOURS - Come
Mehr über Fading Colours
- Genre:
- Electro / Avantgarde
- Label:
- Big Blue Records/Broken Silence
- Release:
- 13.03.2009
- Thorn
- (I Had To) Come
- Be An Angel Again
- Fade Away
- Distingmipropa
- Seems Strange
- Salamantra
- Teutonic Girl
- Priestress Of The Unfulfilled
- Rose
- Be An Angel...Again
- Feel
- Eager Horse
- My Lips Flourish With Fire
- Sirensong
- Time Of Returning
- Drop That Mask
- SaLIEva
Bereits eine Dekade ist es her, dass das polnische Trio FADING COLOURS nach eingen Anläufen das erste Mal richtig für Furore sorgte. Mit Anne Clark als Gast-Sängerin auf dem Album "I'm Scared Of..." wurden sie als vielversprechende Newcomer gefeiert, und das, obwohl die Band bereits 1991 gegründet wurde. Nach einigen weiteren Releases und Festival-Shows zog man sich ein wenig zurück und widmete sich teilweise anderen Projekten. Doch nun ist mit "Come" ein weiterer Longplayer der FADING COLOURS in den Startlöchern, der sich als Doppel-CD mit insgesamt 18 Liedern präsentiert.
CD 1 trägt den Titel "I Had To Come", und die darauf enthaltenen zwölf Lieder haben alle einen surreal verträumten Unterton, auch wenn der Opener 'Thorn' sogleich zeigt, dass hier nicht nur auf Wolken geschwebt wird. Doch trotz der hier und da durchkrachenden Elektro-Einlagen, fokusiert man sich hier mehr auf den Sythesizer-Teppich, der als Spielwiese für allerlei Finessen ausgebreitet wird. Darauf tollen dann verführerische Klänge und natürlich die unnachahmliche Stimme der Sängerin DeCoy. Wie keine andere versteht sie es, mit den verschiedenen Techniken die Lieder zum Leben zu erwecken und ihre Geschichte zu erzählen. Mal monoton, mal aufgewühlt, schafft sie es mit Leichtigkeit, beim Hörer die gewünschten Emotionen zu erzeugen und ihn dennoch sanft in eine Traumwelt zu hüllen. Auch haben einige Instrumental-Stücke den Weg auf die erste Scheibe gefunden, die sich gut in des Konzept einfügen, obwohl 'Thorn' in dieser Liga defintiv die Nase vorne hat.
Nun also Scheibe Nummer zwei (Titel: "Time Of Returning") eingelegt. Direkt nach dem Drücken der Play-Taste spürt man sofort, dass nun andere Kräfte am Werk sind. Klar, es gibt immer noch synthetische Klänge, doch diesmal liegt der Schwerpunkt auf den Elektro-Elementen, die immer stärker in den Vordergrund treten und die sechs Songs daher energiegeladener, aber teilweise auch bedrohlicher erscheinen lassen. Einige Kompositionen entwickeln sich so fast zu wahren Techno-Stampfern, allerdings verlieren sie gleichzeitig auch nie ihre Anmutigkeit und Geschmeidigkeit.
CD 1 und CD 2 von "Come" sind so unterschiedlich, dass sie eigentlich zwei komplett andere Scheiben sein könnten, und dennoch gibt es Elemente, welche die beiden miteinander verbinden. DeCoys Stimme zum einen natürlich, aber auch die Kompositionen selbst haben einen hohen Wiedererkennungswert und sind miteinander vernetzt, ohne von sich selbst zu klauen. Der Hörer wird auf eine psychedelische Reise entführt, die ihn zuerst durch Avantgarde-Täler schlendern lässt, bevor man die Gipfel des Industrials und der Dance-Musik erklimmt. Wer auf solch Sybiosen steht, der wird mit "Come" ein wahres Prachtexemplar finden. Die FADING COLOURS haben hier ein grandioses Werk abgeliefert, das sowohl zum Entspannung als auch zum Feiern genutzt werden kann. So schnell wird keiner den Namen der Polen wieder vergessen.
Anspieltipps: (I Had To) Come, Sirensong, Priestress Of The Unfulfilled, My Lips Flourish With Fire, Thorn
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel