FäUST - Death From Beyond
Mehr über Fäust
- Genre:
- Melodic Black Metal / Blackened Death Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Black Lion Records
- Release:
- 09.12.2022
- When Death Spawns Fire
- And All That Is Evil
- Throne Of The Damned
- To Death And Beyond
- Unhollowed Souls
- Ashes
- Night Eternal
- Hellstorm
Großartiges Debüt zwsichen Melodie, Epik und eisiger Härte.
Angsichts der schieren Flut von Ein-Mann-Projekten im Black Metal, die in den letzten Jahren das Genre überschwemmt, war meine Vorfreude über das FÄUST-Debüt "Death From Beyond" nicht unbedingt riesig, denn zu oft verkommen solche Veröffentlichungen zu recht vorhersehbaren Angelegenheiten, die im Schwarzmetall-Dickicht komplett untergehen. Doch das, was Mastermind Michaël Hellström in den dunkelsten Ecken der französischen Alpen im Alleingang zusammengezimmert hat, lässt mich allerdings recht schnell aufhorchen und meine anfängliche Skepsis verpuffen.
So sind schon die eröffnenden Sekunden des Openers 'When Death Spawns Fire' herrlich finster und episch zugleich, bevor schlussendlich die wilde und trotzdem unverschämt melodische Gitarren-Raserei das Zepter an sich reißt. Was dann an den Sechsaitern während der Strophe passiert, hat sogar einen starken Blackened-Death-Metal-Vibe und Michaëls heisere Screams runden die Nummer ab, die sich schnell in meinen Gehörgang fräst und definitiv eines der großen Highlights der Scheibe ist. 'And All That Is Evil' ist im Anschluss ein kompakter und deutlich kantigerer Schwarzmetall-Abriss, der zum Ende hin aber eine weitere Facette des FÄUST-Sounds etabliert, wenn sich sehr dezente Orchesterinstrumente und Chöre ins klirrend kalte Metal-Gerüst mischen. Selbige klingen, obwohl sie freilich aus dem Computer stammen, überraschend natürlich und unterstreichen die epische Note, die "Death From Beyond" insgesamt umgibt. Perfekt auf den Punkt gebracht wird selbige im folgenden 'Throne Of The Damned', das in meinen Ohren alle Elemente des Bandsounds am besten in sich vereint und sogar mit einem neoklassisch angehauchten Gitarrensolo aufwartet, das man so im Black Metal überhaupt nicht vermuten würde.
Und auch in der Folge lässt Michaël nicht locker, sondern serviert einen Volltreffer nach dem anderen. Egal ob es nun eher angeschwärzt todesmetallisch zugeht ('Unhollowed Souls') oder der melodische Black Metal mit tödlicher Schlagseite serviert wird ('Hellstorm'), immer sitzen die Riffs und Melodien und auch die Metrik der Screams ist für das Genre überraschend eingängig und einprägsam, was ich immer als besonders großen Pluspunkt werte. Abgerundet wird der wilde Ritt schlussendlich von einem organischen und trotzdem recht aufgeräumten Klangbild, das aber verwaschen genug aus den Boxen dröhnt, um auch Puristen und beinharte Verfechter oder Verfechterinnen der These, dass Black Metal grundsätzlich scheppern und nach Demo klingen müsse, nicht zu vergraulen.
Bei mir jedenfalls hat sich FÄUST einen Platz ganz oben auf dem Merkzettel für meinen Newcomer des Jahres verdient und das will angsichts eines starken Metaljahres 2022 wirklich etwas heißen. Solltet ihr also auch wissen wollen, wie ein Mix aus den frühen CHILDREN OF BODOM, DISSECTION. BEHEMOTH und SATYRICON klingen könnte, darf ich euch "Death From Beyond" als spannendes und fesselndes Debüt wärmstens ans Herz legen!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs