FAEY - Golden Apples
Mehr über Faey
- Genre:
- Folk / Mittelalter
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Screeming Banshee Records
- Release:
- 28.03.2014
- Golden Apples
- The Moon
- Neue Wege
- Sehnsucht
- Armies In The Fire
- Stürme
- Gipsy
- Faey
- Northerne Wynd
- Armahan Kulku
- Die Blätter Fallen
- Another Child
Ruhig, stilvoll, schön.
Sandra Elflein, die für einige Zeit bei den Mittelalter-Kitsch-Poppern FAUN gesungen hat, wendet sich mit ihrer eigenen Band FAEY nun neuen Wegen zu. Diese sind deutlich traditioneller, direkter und natürlicher, im Klangbild wie in der Instrumentierung, als bei ihrer alten Band. Dabei setzt die Multi-Instrumentalistin sowohl auf englische, wie auch deutsche Texte und bedient sich gerne bei bekannten Dichtern, was zur Folge hat, dass sich die Liedtexte auf "Golden Apples" zumeist deutlich über dem Niveau vieler anderer Bands im Mittelalter-Sektor bewegen.
Die instrumentale Seite ist durchgehend ruhig und teilt sich mit Rockmusik zwar ein paar Instrumente, ist aber sonst völlig im Folk anzusiedeln. Geige, Flöte und akustische Gitarre, vorangetrieben von Schlagzeug oder verschiedenen Trommeln, mit diesen Mitteln erzeugt FAEY ein Klangbild, das gleichermaßen zerbrechlich wie auch klar ist. Die Lieder umweht zumeist ein bittersüßer Hauch von Melancholie, der durch Sandras klare Stimme toll zum Ausdruck gebracht wird. Auch damit setzt sich FAEY gekonnt von vielen vergleichbaren Bands ab, denn nicht einmal das obligatorische Trinklied findet sich auf dem Album - eine Tatsache, die ich erfreut zur Kenntnis nehme. Stattdessen gibt es schlichtweg schöne, ruhige Lieder wie 'Armies In The Fire' oder 'Northerne Wynde' und Verträumtes wie den Bandsong 'Faey'. Selbst fröhliche Stücke wie 'Neue Wege' oder der Titelsong behalten sich diese melancholische Seite und gleiten so nie ins Plakative ab.
Natürlich bewegt sich auch vieles auf "Golden Apples" hart an der Grenze zum Kitsch, aber das hat der Mittelalter- und Folk-Bereich ja generell so an sich und hier wirken besagte Elemente niemals plump, sondern stilvoll. Wer sich also prinzipiell mit reinem Folk und ruhiger Mittelaltermusik, ohne martialische Dudelsack-Breitseiten, anfreunden kann, wird von FAEY mit diesem Album verzaubert und beglückt werden.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst