FAHRENHEIT 212 - Neues vom Hexer
Mehr über Fahrenheit 212
- Genre:
- Rock
- Label:
- Bacillus (Bellaphon)
- Release:
- 30.03.2007
- Feuer
- Neues vom Hexer
- Dein Herz Sschlägt
- Jahr für Jahr
- Melodie in Moll
- In der Hoffnung
- Das Messer
- Gift
- Wüstenwind
- Höchstens die Welt
- Über das Meer
- Zug 0971
- Mehr ... (Percussionversion
- Herzschlagsinfonie (Klassikversion
- Klingenzauber (Klassikversion
- Wind-Stille! (Remix
- Tropfen für Tropfen (Remix
"Neues vom Hexer" – Mit diesem Album meldet sich FAHRENHEIT 212 nach einer zehnjährigen Pause zurück. Die Band gründete sich 1992 um den Sänger Mirko Kerber und bezieht sich auf die Temperatur, bei der Wasser kocht, also auf 100 Grad Celsius. 100 Prozent gibt der "Hexer" beim Gesang sicherlich auch.
Auf ihrem Doppelalbum "Neues vom Hexer" hören wir insgesamt zwölf Songs sowie fünf weitere Remixe beziehungsweise "Klassikversionen". Unter den Tracks befindet sich auch ein Gleichnamiger: Darin besingen sie, dass es unter anderem Zeit wird zu boykottieren oder den Untergang zu stören. Recht mittelmäßig schnelle Gitarrenriffs untermalen den zähen Gesang. Zum Ende hin wird es sogar noch eintöniger mit den dauernden Worten "Neues, neues, neues, ...". Textlich banaler wird es mit 'Jahr für Jahr'. Hier geht es scheinbar um Vorurteile, seien es die zwischen Ost und West oder die zwischen Moslem und Christ. Jahr für Jahr ist es dabei dasselbe, und das ist es leider auch musikalisch. Ein stets leicht aggressiv oder böse wirkender Gesang, wieder keine Besonderheiten im leicht rockigen Rhythmus. Die Songs schleichen vor sich hin.
Ein wenig Abwechslung bietet da schon die 'Melodie in Moll', denn immerhin werden hier die Gitarrenriffs ein wenig härter und auch das Schlagzeug kommt etwas deutlicher zum Vorschein. In dem Song geht es übrigens um Würde, eines der Themen, die FAHRENHEIT 212 in ihren Alben ansprechen. Neben diesem Wert, der für sie zu verfallen scheint, dreht es sich im Track 'In der Hoffnung' hingegen um Freiheit, in 'Das Messer' wohl eher um das Konsumverhalten anderer. Doch dieser Song bietet kurzzeitig sogar eine kleine Erfrischung vom musikalischen Einheitsbrei der Band, denn immerhin ist die Stimme am Anfang sehr angenehm. Ein "lieblicher" Gesang, der eindringlich auf den Hörer wirken soll, und dann kommt wieder der typische, tiefe Gesang von Kerber. Ein netter Versuch, einen Dialog zwischen zwei Stimmen zu produzieren. Passend dazu ein ruhiger, beschwingender Rhythmus. Aus dem Einheitsbrei bricht auch 'Wüstenwind' heraus: Vielleicht mag dies auch an dem angenehmeren Gesang liegen, denn tempomäßig schleicht der Song auch vor sich hin, und das, obwohl probiert wurde, die Gitarrenriffs zu verändern, zumindest zeitweise. Schneller wird das Ganze am Anfang in 'Höchstens die Welt', bis auch hier wieder die für FAHRENHEIT 212 typische Melodie durchkommt.
Die zweite CD des Doppelalbums beginnt erfreulicherweise anders: 'Zug 0971' besteht aus einem reinen Zusammenspiel zwischen Drums und recht schnellen Gitarrenriffs. Sonderlich aufregend ist das zwar nicht, aber immerhin gibt es keinen Gesang. Den gibt es auch in den folgenden Liedern nicht, darunter ist beispielsweise eine "Percussionversion" von dem Song 'Über das Meer' zu finden. Angenehm sind die beiden "Klassikversionen" von 'Dein Herz schlägt', die 'Herzschlagsinfonie' genannt wird, und von 'Das Messer', welches 'Klingenzauber' getauft wurde. Diese Klassikarrangements haben übrigens Lutz Fussangel, der Dozent an der Musikhochschule in Berlin ist, und Harald Wenzek, der unter anderem Schlagzeug und Percussion an der Musik- und Kunstschule Fürstenwalde unterrichtet, komponiert. Daneben gibt es noch zwei Remixe, die beide recht cool geraten sind.
Insgesamt ist das Album nicht nur in zwei CDs einzuteilen, sondern auch in zwei unterschiedliche Bereiche. Die erste CD handelt von diversen Problemen, seien es politische oder die, welche sich um Wertezerfall und Ähnliches drehen. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass die Melodie recht eintönig ist und auch der Gesang nicht gerade anregend wirkt. Die zweite CD hingegen kann ohne Gesang, aber dafür mit recht angenehmen, zum Teil sogar coolen Melodien überzeugen.
Anspieltipps: Herzschlagsinfonie, Klingenzauber
- Redakteur:
- Franziska Böhl