FAIRYTALE ABUSE - Perversions Of Angel VI
Mehr über Fairytale Abuse
- Genre:
- Symphonic Black/Death Metal
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 30.05.2008
- When One Bleeds
- The Interdiction Of Obscurity
- Fall Of The Icon
- Vivid The Blood Ill-natured
- A Phenomenon's Rage - The Burden
- Troparion For The White Plague
- Lust Murder Theatre
- At The Gates Of Thorns
- Curse Of The Black Opus
- Powers And Signs Of The Lying Wonders
- Our Glorious Revivification
Ein bisschen war ich dann doch überrascht, als ich herausfand, dass FAIRYTALE ABUSE tatsächlich schon seit mehr als zehn Jahren existieren. Bis dato habe ich von den dänischen Symphonic-Black-Metallern nämlich noch nichts gehört. Mit "Perversions Of Angel VI" halte ich aber nun das zweite Langeisen der Jungs in den Händen, somit wäre diese Wissenslücke dann auch beseitigt.
"Perversions Of Angel VI" setzt in erster Linie auf eine Mischung aus symphonischem Black und melodischem Death Metal. Gewürzt wird das Ganze dann mit einer Prise Horror beziehungsweise atmosphärischen Elementen. Den einen oder anderen werden bei dieser Beschreibung sicherlich schon die ersten Befürchtungen heimsuchen, FAIRYTALE ABUSE driften in die Kitsch-Ecke ab. Leider muss ich dies, zumindest teilweise, bestätigen. Der Keyboardeinsatz der Dänen ist stellenweise wirklich exzessiv, die Songs wirken dadurch etwas überladen. Vielleicht bin ich Keyboards ansich auch einfach zu abgeneigt, als eingefleischter Fan symphonischem Black Metals sieht man dies unter Umständen anders. Allgemein merkt man FAIRYTALE ABUSE aber an, dass sie zumindest bemüht sind, die Songs abwechslungsreich und eigenständig wirken zu lassen.
Ein Paradebeispiel für die Musik der Dänen ist der Opener 'When One Bleeds'. Uptempo-Stellen bis hin zu kurzen Blastbeat-Sequenzen stehen langsameren, teilweise sehr deftig mit Keyboard untermalten Midtempo-Stellen im Wechsel gegenüber. Oben bezeichnete Death-Metal-Elemente treten dabei gelegentlich im Riffing und den gegrowlten Vocals auf, der Black-Metal-Anteil wiegt wesentlich höher.
Diese Beschreibung passt soweit auf fast jeden der elf Songs, die Musik von FAIRYTALE ABUSE bleibt, trotz Anstrengungen, das Gegenteil zu erreichen sehr vorhersehbar und gesichtslos. Ich bezweifle nicht, dass sich die Dänen wirklich Mühe geben, ihr eigenes Ding durchzuziehen. Aber wie sagt ein englisches Sprichwort doch so schön: Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert. Auch wenn wir es hier mit Black Metal zu tun haben, ist das leider kein Kompliment, sondern eher die euphemisierte Aussage, wie gut es FAIRYTALE ABUSE gelingen, diese zu erahnenden Vorsätze umzusetzen. Gerade in einem harten Pflaster, wie es der Konkurrenzkampf im Black Metal nun mal ist, ist "fast" aber nicht genug.
Dass ich mir relativ oft denken muss "Holla, das klingt jetzt aber stark wie [Band einsetzen]!" ist auch nicht gerade ein Qualitätsmerkmal. Einige der Bands, die ich meine hier herauszuhören sind DIMMU BORGIR, CRADLE OF FILTH oder DISMAL EUPHONY. Manche der Death-Metal-angehauchten Stellen klingen stark nach NORTHER. Trauriger Höhepunkt dieser Gedanken ist der Song 'Our Glorious Revivification'. Das Anfangsriff wirkt tatsächlich fast wie aus ETERNAL TEARS OF SORROWs 'Bhean Sidhe' übernommen.
Produktionstechnisch gibt es bei "Perversions Of Angel VI" hingegen nichts zu meckern. Alle Instrumente sind klar herauszuhören, das Mixing ist erstklassig.
Mit "Perversions Of Angel VI" versuchen sich FAIRYTALE ABUSE einen eigenen Platz im Symphonic-Black-Metal-Bereich zu erkämpfen. Leider gelingt den Dänen das nur stellenweise. Es gibt einfach Bands, die sich in diesem Gebiet besser auskennen, eigene Ideen haben und denen es eben auch gelingt, diese umzusetzen. Daher kann ich die Scheibe nur eingeschränkt empfehlen.
Anspieltipps: When One Bleeds, Troparion For The White Plague
- Redakteur:
- Hagen Kempf