FAITH - Blessed?
Mehr über Faith
- Genre:
- Doom Metal
- Label:
- transubstance Records / Record Heaven
- Release:
- 16.05.2008
- Blessed Void Of Bewilderment
- Big Red, Nebraska
- Polska Efter Ida I Rye
- Necropolis
- Twilight
- Condemned
- Father Pious
- Never Got To Know
- Leipzigpolska
Die schwedische Band, deren ersten beiden vollständigen Studioalben ich euch bereits vorstellen durfte, ist bereits seit 1984 am Start und hat sich seither dem epischen Doom Metal verschrieben, wie er für Schweden recht typisch ist. Jedenfalls für meine Ohren, wobei manch einer das auch ein Stück weit anders sieht. Ihr denkt jetzt natürlich zu allererst an CANDLEMASS und einige andere schwedische Doom-Referenzen, womit ihr sicher nicht völlig falsch, aber auch nicht ganz richtig liegt.
Einiges unterscheidet die Band nämlich doch von den bekannten Landsleuten. Obgleich es sich zweifelsfrei um epischen Doom Metal handelt, geht die Truppe aus Karlshamn doch recht eigene Wege. Es wird mit Elementen gearbeitet, die durchaus prägnante 70er-Vibes aufweisen ('Blessed Void Of Bewilderment', 'Condemned'), dann hat das Ganze durch sehr viele bunte Bausteine, untypische Rhythmen und verrückte Akkordfolgen einen gewissen progressiven Anstrich ('Father Pious'), und Gesang und Riffing kommen bisweilen etwas schräg, ja fast alternativ aus den Boxen ('Big Red, Nebraska'), was einen bizarren Kontrast zu den in manchen instrumentalen Passagen auftauchenden Folk-Elementen mit Violine und Nyckelharpa ('Polska Efter Ida I Rye', 'Twilight', 'Leipzigpolska') oder Chorgesängen ('Necropolis') bildet.
Klingt befremdlich? Nun, mag sein. Doch wenn ihr in "Blessed?" mal ausgiebig reinhört, dann werdet ihr schnell merken, dass sich die schrägen, spannenden, verwirrenden und faszinierenden Facetten sehr stimmig entlang eines episch-doomigen Rückgrats aufreihen, was den Sverige-Doom-Fan doch wieder heimelig werden lässt und ein auf jeden Fall originelles Gesamtwerk abgibt. Die Gesamtausstrahlung ist insgesamt etwas Doom-typischer als beim Vorgänger, doch "Blessed?" ist definitiv kein Produkt von der Stange und sicher auch nichts, was Doom-Puristen ganz glatt reinlaufen dürfte, aber in jedem Fall ein sperriges, interessantes Werk, das viel Freude bereiten kann, wenn man sich die Zeit nimmt, es sich langsam zu erschließen.
Anspieltipps: Blessed Void Of Bewilderment, Necropolis, Twilight
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle