FAITH - Salvation Lies Within
Mehr über Faith
- Genre:
- Doom Metal
- Label:
- Doom Symphony / Underground Symphony
- Hatred
- Now It's Gone
- Cloak Of Darkness
- Possession
- Dark Fate
- The Real Me
- The Maze
- Searching
- Hymn Of The Sinner
- Death Sleep
Das schwedische Trio ist in verschiedenen Besetzungen und mit diversen Unterbrechungen schon seit 1984 aktiv, konnte aber lange Zeit nur mit Demos und Singles dienen. Das erste vollständige Studioalbum "Salvation Lies Within", das teilweise auch neu aufgenommene Songs aus der geheimnisvollen Vergangenheit von FAITH enthält, erschien im Jahre 2003 auf limitiertem Vinyl und kommt nun dank der Italiener von Doom Symphony erstmals zu CD-Ehren, um es verdientermaßen einer hoffentlich breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Stilistisch spielen die Schweden einen recht interessanten Mix aus progressivem Hardrock der Siebziger und Doom Metal. Letzteres Element ist aber entspannter als etwa das Schaffen ihrer Landleute von CANDLEMASS und dabei weniger episch und heavy. Dennoch trägt die Band aus Karlshamn eindeutig doomige Züge, die allerdings stets mit lässigem, rockigem Unterton rüberkommen. Dennoch sollten es am ehesten die Doomköpfe unter euch sein, die auf FAITH anspringen werden.
Der Opener 'Hatred' mit seinen genialen Hooklines, die perfekt zu Christer Nilssons etwas schräger Rockröhre passen, sorgt gleich zu Anfang für ein ganz großes Highlight, das mit dem tollen Akustikpart mit Gitarren und Posaune sowie den DEEP PURPLE-artigen Synths einige echte Überraschungen bereithält. Auch in der Folge enttäuschen FAITH mit keiner der zehn enthaltenen Kompositionen. Der nächste Hammer wartet schon in Gestalt des recht zähen und doomigen 'Now It's Gone'. Dieses bringt mit seinen Chören und dem völlig einzigartigen Klang der schwedischen Schlüsselfiedel, besonders im Zusammenspiel mit der archaischen Perkussion, ein folkloristisches Element ein. Egal, ob wir uns 'Cloak Of Darkness' anhören, das mit seinem Bassspiel und dem Tribaldrumming in der Mitte für einen amtlichen Groove sorgt, oder uns 'Possession' einverleiben, das mit weiblichem Choralgesang beginnt, welcher von einem stampfenden Riff abgelöst wird, das in ein tolles Lead einstimmt. Außerdem glänzt das Stück mit etlichen sehr verspielten Leads und schönen Hooks, während 'Dark Fate' mit seinen Stimmungs- und Rhythmuswechseln punkten kann. 'The Real Me' hat meiner Meinung nach eine gewisse Schlagseite hin zum klassischen amerikanischen Hardrock, was vor allem beim Gesang im sehr eingängigen Refrain auffällt. Einen starken Kehrreim hat auch 'The Maze', wobei dem aber der sehr hymnische Gesang von 'Searching' noch eins draufsetzt. Das Stück erhält dadurch eine sehr geheimnisvolle Aura. 'Hymn Of The Sinner' stammt bereits aus dem Jahr 1985 und ist so etwas wie der Klassiker von FAITH. Es ist aber auch wirklich ein echter Hammer, bei dem ich meine, ein wenig NWoBHM-Einfluss rauszuhören. Abgeschlossen wird die Scheibe von 'Death Sleep', das aus Akustikgitarren und Keyboards besteht, die einen sphärischen Gesang von Annika Haptén begleiten, was ein bisschen an das Finale von CANDLEMASS' 'A Sorcerer's Pledge' erinnert.
Ihr seht schon, ich bin einigermaßen begeistert, da einfach alle Stücke hörenswert und dabei sehr abwechslungsreich sind. Wir haben hier die Essenz von zwanzig Jahren FAITH, die man nur sehr schwer direkt mit dem Stil anderer Bands vergleichen kann. Wie gesagt, das Grundgerüst ist aus melodischem Doom Metal und progressivem Hardrock errichtet. Dazu gesellen sich jedoch die vielfältigsten Einsprengsel, so dass ihr mit diesem Album viele Male auf spannende Entdeckungsreise werdet gehen können, bevor sich euch alle Facetten erschließen. Dafür sorgen auch diverse Gastsolisten und Gastsänger. Hoffentlich brauchen die Schweden fürs nächste Album weniger lange als fürs erste. Einstweilen empfehle ich euch, FAITH mal ausgiebig mit "Salvation Lies Within" kennen zu lernen.
Anspieltipps: Hatred, Now It's Gone, The Real Me, Hymn Of The Sinner
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle